Empfindliche Niederlage für den KSV Köllerbach
Ringer des KSV Köllerbach unterliegen im ersten Halbfinale beim TuS Adelhausen deutlich mit 11:20.
Ringer-Bundesligist KSV Köllerbach hat im Kampf um die deutsche Meisterschaft eine empfindliche Niederlage einstecken müssen. Im Halbfinale der Meisterschafts-Endrunde verloren die Köllerbacher beim TuS Adelhausen mit 11:20.
ADELHAUSEN Die Nacht zum Sonntag, irgendwann nach 3 Uhr. Auf dem Parkplatz an der Kyllberghalle endet für die Ringer des KSV Köllerbach eine Auswärtsfahrt, wie sie schmerzlicher kaum laufen konnte. Im Halbfinal-Hinkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft setzte es für die Saarländer eine deutliche 11:20-Niederlage beim TuS Adelhausen. Dabei verletzte sich Köllerbachs Schwergewichtler Heiki Nabi am Knie. „Ich hatte ja schon seit Monaten Probleme und musste immer wieder mit dem Training aussetzen“, erklärte der 32-jährige Este, „jetzt war es besser, und ich wollte der Mannschaft helfen.“Der 130-Kilo-Greco-Spezialist biss sich trotz starker Schmerzen über die Zeit, hatte aber gegen Christian John beim 2:6 keine Chance.
Zuvor musste schon Viktor Lyzen Lehrgeld zahlen. In der Klasse bis 57 Kilo Freistil ließ sich der 21-Jährige von der lautstarken Kulisse in der mit 1000 Zuschauern voll besetzten Dinkelberghalle mächtig beeinducken. „Ich war natürlich nervös, und die lange Wartezeit war dann nicht gerade förderlich. Im Ringen entscheiden dann halt oft Kleinigkeiten“, so Lyzen, dessen Kampf mit 20-minütiger Verspätung begann – technische Probleme in der Halle. Der 34-jährige Adelhausener Marcel Ewald spielte seine Erfahrung aus, siegte deutlich mit 11:0. So mussten die Gäste früh einem 0:5-Rückstand hinterherlaufen. „Viktor ist ins offene Messer gelaufen, Heikis Niederlage hat uns sehr wehgetan“, sagte Köllerbachs Mannschaftsverantwortlicher Thomas Geid, „das Gesamtergebnis ist sicher deutlicher, als die Kämpfe es hergaben.“
Dass es zur Pause „nur“6:9 gegen den KSV stand, verdankte man den starken Auftritten von Gennadij Cudinovic und Vladimir Dubov. Nach fast zweimonatiger Pause wegen einer Operation am Daumen erstmals wieder auf der Matte, legte Cudinovic gegen Michael Kaufmehl in der Klasse bis 98 Kilo Freistil ein mörderisches Tempo vor, führte zu Beginn der zweiten Runde mit 8:0. Dann ging dem Komissar-Anwärter die Puste aus: „Mir war am Ende schwarz vor Augen, die Beine waren hart wie Pfosten.“Dadurch gab es beim 8:1-Endstand nur zwei Zähler für die Mannschaftswertung. Vier Punkte steuerte Dubov (66 Kilo Freistil) gegen Alexander Semisorov bei. Mit einem „Beinsteller“brachte Köllerbachs Bulgare seinen Gegner in die gefährliche Lage und drückte ihn dann auf beide Schultern.
„Wenn wir den Rückkampf mit neun Punkten Unterschied gewinnen, entscheidet dieser Schultersieg für uns“, versuchte Co-Kapitän Timo Badusch die hängenden Köpfe der Mannschaftskollegen auf dem Weg zum gemeinsamen Essen wieder aufzurichten. Der Polizeibeamte hatte in seinem Kampf gegen Sascha Keller (75 Kilo Greco) nicht nur drei Mannschaftspunkte geholt, sondern auch seine technische Flexibilität bewiesen. Badusch beförderte seinen Gegner aus dem Stand in die Bodenlage, drehte ihn durch und zeigte seine Spezialtechnik: den Ausheber mit Überwurf. Neben Badusch siegte für den KSV nach der Pause nur der Ungar Laszlo Szabo. Auch er führte in der Klasse bis 86 Kilo Greco schnell mit 8:0 gegen Arian Güney, konnte dann aber nicht weiter punkten. Statt der erhofften vier gab es so nur zwei Zähler.
Neun Punkte Rückstand vor dem Rückkampf am Samstag im Püttlinger Trimm-Treff (Beginn 19.30 Uhr) ist sicherlich keine leichte, aber eine machbare Aufgabe. „Man hat in Adelhausen gemerkt, wie wichtig die Zuschauer in engen Situationen sein können“, sagte Geid, „rechnerisch ist noch alles möglich.“Der KSV Köllerbach hat sich wehgetan, sich aber noch lange nicht aufgegeben.