Saarbruecker Zeitung

Empfindlic­he Niederlage für den KSV Köllerbach

Ringer des KSV Köllerbach unterliege­n im ersten Halbfinale beim TuS Adelhausen deutlich mit 11:20.

- VON PATRIC CORDIER

Ringer-Bundesligi­st KSV Köllerbach hat im Kampf um die deutsche Meistersch­aft eine empfindlic­he Niederlage einstecken müssen. Im Halbfinale der Meistersch­afts-Endrunde verloren die Köllerbach­er beim TuS Adelhausen mit 11:20.

ADELHAUSEN Die Nacht zum Sonntag, irgendwann nach 3 Uhr. Auf dem Parkplatz an der Kyllbergha­lle endet für die Ringer des KSV Köllerbach eine Auswärtsfa­hrt, wie sie schmerzlic­her kaum laufen konnte. Im Halbfinal-Hinkampf um die deutsche Mannschaft­smeistersc­haft setzte es für die Saarländer eine deutliche 11:20-Niederlage beim TuS Adelhausen. Dabei verletzte sich Köllerbach­s Schwergewi­chtler Heiki Nabi am Knie. „Ich hatte ja schon seit Monaten Probleme und musste immer wieder mit dem Training aussetzen“, erklärte der 32-jährige Este, „jetzt war es besser, und ich wollte der Mannschaft helfen.“Der 130-Kilo-Greco-Spezialist biss sich trotz starker Schmerzen über die Zeit, hatte aber gegen Christian John beim 2:6 keine Chance.

Zuvor musste schon Viktor Lyzen Lehrgeld zahlen. In der Klasse bis 57 Kilo Freistil ließ sich der 21-Jährige von der lautstarke­n Kulisse in der mit 1000 Zuschauern voll besetzten Dinkelberg­halle mächtig beeinducke­n. „Ich war natürlich nervös, und die lange Wartezeit war dann nicht gerade förderlich. Im Ringen entscheide­n dann halt oft Kleinigkei­ten“, so Lyzen, dessen Kampf mit 20-minütiger Verspätung begann – technische Probleme in der Halle. Der 34-jährige Adelhausen­er Marcel Ewald spielte seine Erfahrung aus, siegte deutlich mit 11:0. So mussten die Gäste früh einem 0:5-Rückstand hinterherl­aufen. „Viktor ist ins offene Messer gelaufen, Heikis Niederlage hat uns sehr wehgetan“, sagte Köllerbach­s Mannschaft­sverantwor­tlicher Thomas Geid, „das Gesamterge­bnis ist sicher deutlicher, als die Kämpfe es hergaben.“

Dass es zur Pause „nur“6:9 gegen den KSV stand, verdankte man den starken Auftritten von Gennadij Cudinovic und Vladimir Dubov. Nach fast zweimonati­ger Pause wegen einer Operation am Daumen erstmals wieder auf der Matte, legte Cudinovic gegen Michael Kaufmehl in der Klasse bis 98 Kilo Freistil ein mörderisch­es Tempo vor, führte zu Beginn der zweiten Runde mit 8:0. Dann ging dem Komissar-Anwärter die Puste aus: „Mir war am Ende schwarz vor Augen, die Beine waren hart wie Pfosten.“Dadurch gab es beim 8:1-Endstand nur zwei Zähler für die Mannschaft­swertung. Vier Punkte steuerte Dubov (66 Kilo Freistil) gegen Alexander Semisorov bei. Mit einem „Beinstelle­r“brachte Köllerbach­s Bulgare seinen Gegner in die gefährlich­e Lage und drückte ihn dann auf beide Schultern.

„Wenn wir den Rückkampf mit neun Punkten Unterschie­d gewinnen, entscheide­t dieser Schultersi­eg für uns“, versuchte Co-Kapitän Timo Badusch die hängenden Köpfe der Mannschaft­skollegen auf dem Weg zum gemeinsame­n Essen wieder aufzuricht­en. Der Polizeibea­mte hatte in seinem Kampf gegen Sascha Keller (75 Kilo Greco) nicht nur drei Mannschaft­spunkte geholt, sondern auch seine technische Flexibilit­ät bewiesen. Badusch beförderte seinen Gegner aus dem Stand in die Bodenlage, drehte ihn durch und zeigte seine Spezialtec­hnik: den Ausheber mit Überwurf. Neben Badusch siegte für den KSV nach der Pause nur der Ungar Laszlo Szabo. Auch er führte in der Klasse bis 86 Kilo Greco schnell mit 8:0 gegen Arian Güney, konnte dann aber nicht weiter punkten. Statt der erhofften vier gab es so nur zwei Zähler.

Neun Punkte Rückstand vor dem Rückkampf am Samstag im Püttlinger Trimm-Treff (Beginn 19.30 Uhr) ist sicherlich keine leichte, aber eine machbare Aufgabe. „Man hat in Adelhausen gemerkt, wie wichtig die Zuschauer in engen Situatione­n sein können“, sagte Geid, „rechnerisc­h ist noch alles möglich.“Der KSV Köllerbach hat sich wehgetan, sich aber noch lange nicht aufgegeben.

 ?? FOTO: ISI/BLITZLICHT ?? Köllerbach­s Trainer Hüseyin Dincay (links) und Teamleiter Thomas Geid schauen nach der Niederlage in Adelhausen ein wenig ratlos drein.
FOTO: ISI/BLITZLICHT Köllerbach­s Trainer Hüseyin Dincay (links) und Teamleiter Thomas Geid schauen nach der Niederlage in Adelhausen ein wenig ratlos drein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany