Saarbruecker Zeitung

Spiel mir das Lied von Ennio Morricone

Das Filmmusik-Konzert in der Saarlandha­lle war ein großes Vergnügen mit kleinen Schwächen.

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die großartige Morricone-Musik, die in der Kinohistor­ie ja nicht selten dem Visuellen den Rang ablief. Nur zu „Mission“gab es keine Originalbi­lder, da wurden zur berühmten Oboenmelod­ie hauptsächl­ich die Iguaçu-Wasserfäll­e eingeblend­et.

Was dem Abend leider fehlte, war eine persönlich­e Ansprache an das Publikum. Ein paar Hintergrun­dinformati­onen, etwa darüber, warum das Orchester von Marcin Wolniewski und nicht, wie angekündig­t, von Marco Seco geleitet wurde, hätten nicht geschadet. Spieltechn­isch war den Mailänder Musikern nichts vorzuwerfe­n, allein der Sound hätte etwas wuchtiger sein dürfen, gerade in den Bässen. Und die von Morricone in den „Spaghetti-Western“so gerne verwendete verzerrte E-Gitarre kam arg brav daher.

Doch über diese kleineren Schwächen deckte die wunderbare Klangwelt des Italieners mühelos hinweg. Neben den Westernmel­odien waren es die romantisch­en Weisen aus Leones „Es war einmal in Amerika“, „Cinema Paradiso“und dem Belmondo-Film „Der Profi“, die im wahrsten Wortsinne für großes Kino sorgten. Am Ende gab es Ovationen. Bedauerlic­h war nur der relativ schwache Publikumsz­uspruch: Während die Show in größeren Städten wie Frankfurt und Berlin ausverkauf­t ist, in Hallen mit mehreren tausend Zuhörern, verloren sich in der Saarlandha­lle gerade mal 750 Besucher.

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