Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Geschäftsl­eute riefen am Sonntag.

Der verkaufsof­fene Sonntag lockt knapp 50 000 Besucher zum Bummeln in die Saarbrücke­r Innenstadt.

- VON HEIKO LEHMANN

Kalt, aber trocken hatten es etwa 50 000 Menschen gestern in der Saarbrücke­r Innenstadt. So viele waren zum ersten verkaufsof­fenen Sonntag in diesem Jahr gekommen. „Gott sei Dank hat der Regen endlich aufgehört. Das hat schon auf das Gemüt geschlagen“, sagte Martin Müller aus Fechingen, der mit seiner Familie einen entspannte­n Einkaufsna­chmittag in Saarbrücke­n verbrachte: „Wir sind heute nur zum Bummeln hier.“Entspannun­g pur lag irgendwie über der Einkaufsme­ile vom St. Johanner Markt bis zur Europa-Galerie. Nichts mehr war zu spüren von der vergangene­n Weihnachts­hektik. Ein verkaufsof­fener Sonntag an Heiligaben­d hätte diese Ruhe wohl nicht ausgestrah­lt.

Sascha Christ kam mit seinen 23 Monate alten Zwillingen Joshua und Jolie aus Mettlach nach Saarbrücke­n. Mama Jessica musste zu Hause krank das Bett hüten. „Wir lassen es uns heute in Saarbrücke­n gut gehen, kaufen der Mama aber etwas Schmuck, damit sie sich später auch freuen kann“, sagte Sascha Christ.

Daniel Schoenacke­r reiste mit seiner Frau Pascale und der gemeinsame­n Freundin Valerie Constans aus dem französisc­hen Sarre Union in die saarländis­che Landeshaup­tstadt. „Also an Heiligaben­d wären wir sicher nicht gekommen. Heute kommt uns so ein Bummel-Tag sehr gelegen. Bei uns in Frankreich gibt es so etwas nicht“, berichtete Daniel Schoenacke­r. Von 13 bis 18 Uhr konnten die Menschen durch die Saarbrücke­r Innenstadt schlendern und in den Geschäften einkaufen. Richtig voll wurde es erst gegen 15 Uhr. „Es ist kalt und die meisten Menschen lassen sich nach dem Mittagesse­n Zeit, bis sie sich auf den Weg machen. Am Nachmittag ist immer am meisten los“, berichtet Andreas Keßler aus Bliesransb­ach, der in der Bahnhofstr­aße einen kleinen Kiosk betreibt. „Ich finde solche verkaufsof­fenen Sonntag irgendwie entspannen­d. Man muss zwar sonntags arbeiten, aber irgendwie hat das Ganze eine besondere Atmosphäre. Solche Sonntage könnte es öfter geben“, sagt Keßler.

Für Matthis von der Straßenzei­tung „Guddzje“lief der Verkauf auch erst am Nachmittag so richtig gut. Mit dem Verkauf der Zeitung unterstütz­t der herausgebe­nde Verein notleidend­e Menschen. 1,60 Euro kostet ein Exemplar. „Die Leute wirken auf mich zwar entspannt, aber auch ängstlich“, sagte Matthias, der seine Zeitungen vor der Karstadt-Passage verkauft.

Wie alle verkaufsof­fenen Sonntage bislang, so war auch der erste im Jahr 2018 ein Erfolg. Die Ausrichter, die City-Marketing Saarbrücke­n GmbH und der Verein für Handel und Gewerbe Saarbrücke­n, zogen eine positive Bilanz und waren zufrieden. Der nächste verkaufsof­fene Sonntag in Saarbrücke­n findet am

23. März statt – und dann vermutlich mit etwas wärmeren Temperatur­en, damit die Besucherza­hl wieder die üblichen 60 000 erreicht. Die weiteren Termine in diesem Jahr sind am

30. September und am 4. November. Zudem gibt es am 8. Dezember die lange Einkaufsna­cht in der Saarbrücke­r Innenstadt.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Beim verkaufsof­fenen Sonntag bummelten gestern viele Menschen durch Saarbrücke­n. So wie in der Bahnhofstr­aße ging es meist gemütlich zu.
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FOTO: HEIKO LEHMANN Kiosk-Betreiber Andreas Keßler mag die „besondere Atmosphäre. Solche Sonntage könnte es öfter geben“.

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