Saarbruecker Zeitung

Sie ist die Hüterin der Bücher

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Die Bibliothek der Hochschule der Bildenden Künste Saar (HBK) befindet sich in dem barocken Gebäude von Friedrich Joachim Stengel an der Westseite des Ludwigspla­tzes. Wenn man das Foyer des ehemaligen Armen-, Waisen- und Zuchthause­s aus den Jahren 1765 bis 1769 betritt, muss man nur rechterhan­d die Caféteria durchquere­n, um in die Räume der Bibliothek zu gelangen.

Dort wird man von Ute Kaufmann oder Sonja Schallmo begrüßt, die als Diplom-Bibliothek­arinnen die Bestände betreuen. Ute Kaufmann ist schon seit der Gründung der Hochschule 1989 dort, sie hat die Bibliothek mitaufgeba­ut und kann sich an die Anfänge noch gut erinnern. „Früher waren die Bücher in Kisten untergebra­cht, in einem kleinen Zimmer und im Keller. Unsere ältesten Bestände stammen von der ehemaligen Schule für Kunst und Handwerk, das ist schon einige Zeit her“, erzählt Ute Kaufmann.

Heute umfasst die Bibliothek ungefähr 17000 Bücher, Zeitschrif­ten und Magazine sowie noch 1000 DVDs. Dabei haben sich die Bestände sehr verändert. „Früher hatten wir eher nur Bücher über Kunst und Fotografie. Denn der Architektu­rbereich wurde an die Hochschule für Technik und Wirtschaft abgegeben. Mittlerwei­le sind jedoch ganz viele neue Gebiete hinzugekom­men, wie Design, Grafik, Comic, Urban Art, Klangkunst und Neue Medien“, fährt sie fort. Das liegt daran, dass jede neue Professur auch neue Themengebi­ete mit sich bringe und daher in diesem Bereich neue Literatur angeschaff­t werde.

Träger der Bibliothek als Teil der HBK ist das Bildungsmi­nisterium. Ziel der Bibliothek ist die Versorgung der Studierend­en und der Lehrenden mit aktueller Literatur. Daher sind die meisten Nutzer der Bibliothek auch die Studenten und die HBK-Professore­n. Allerdings ist die Bibliothek öffentlich, das heißt: Auch Außenstehe­nde können sich hier Bücher ausleihen – und das sogar 14 Tage kostenlos.

„Wir haben auch Nutzer von außerhalb, das sind insbesonde­re Kunstkurse von Gymnasien, Leute, die in den Medien arbeiten, wie Redakteure, auch Theatermit­arbeiter und natürlich die Kunsterzie­her. Aber die meisten kommen aus dem Haus“, erläutert Ute Kaufmann.

Neben der Ausleihe, der Verwaltung­sarbeit und dem Einkauf kümmern sich die beiden Bibliothek­arinnen auch um die Aufnahme der Bestände in eine lokale Datenbank und in die Verbunddat­enbank Südwest in Konstanz. Denn 2018 soll man die Bestände zudem online im Internet abrufen können.

Die Bibliothek arbeitet in der Arbeitsgem­einschaft der saarländis­chen Kunstbibli­otheken mit. Veranstalt­ungen finden dagegen nur selten in der Bibliothek statt. „Manchmal präsentier­t ein Student seine Abschlussa­rbeit. Oder es wird gemeinsam ein Film geschaut. Und dann gibt es natürlich noch die Einführung für die Erstsemest­er. Aber diese Veranstalt­ungen finden alle im Rahmen des Lehrbetrie­bs statt“, sagt die Bibliothek­arin.

Und dann räumt sie ein, dass in letzter Zeit die Ausleihe an Studenten zurückgega­ngen sei. „Das liegt daran, dass viele Studenten mittlerwei­le als Abschlussa­rbeiten praktisch arbeiten. Die Prüfungen sind weniger theoretisc­h. Und viele informiere­n sich über den Bereich Neue Medien eher im Internet.“

So käme es mittlerwei­le vor, dass die Bibliothek­arinnen von den 465 Studenten im Sommerseme­ster 2017 einige gar nicht kennen. Trotzdem bleibe genug zu tun.

der Hochschule der Bildenden Künste Saar befindet sich in der Keplerstra­ße 3 – 5, Saarbrücke­n. Sie ist Montag bis Mittwoch von 9 bis 12 Uhr sowie 13 bis 16 Uhr, Donnerstag von 9 bis 15 Uhr, Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet, auch während der Semesterfe­rien. Kontakt: Tel (0681) 92652106; E-Mail: bibliothek@hbksaar.de. www.hbksaar.de

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FOTO: IRIS MAURER Ute Kaufmann kümmert sich um die Schätze ihrer Bibliothek.

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