Saarbruecker Zeitung

Sogar besser als Lewandowsk­i

Mit vier Siegen bei der Vierschanz­entournee verewigt sich der Pole Kamil Stoch im Geschichts­buch. Der Deutsche Andreas Wellinger wird in Bischofsho­fen Dritter und belegt Platz zwei in der Gesamtwert­ung.

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den Trainer über das Aus von Top-Springer Freitag, der sich in Innsbruck bei einem Sturz verletzte und vorzeitig abreiste.

Nach seiner Titelverte­idigung wurde Stoch in Polen gefeiert. „Heute bilden wir alle gemeinsam das Gefolge eines neuen Königs Kamil!“, schrieb der polnische Ministerpr­äsident Mateusz Morawiecki auf Twitter. Stoch selbst blieb bescheiden: „Ich wollte nur meine besten Sprünge zeigen, ich habe nie auf den Sieg geschaut. Das ist eine große Ehre für mich, eine große Ehre für das gesamte Team.“Am Abend gab es dann noch die Auszeichnu­ng als Polens Top-Sportler 2017, Stoch schaltete sich per Videobotsc­haft zu. Auch die Skisprung-Familie verbeugte sich geschlosse­n. „Was Kamil heute vollbracht hat, da kann

Sven Hannawald ich nur den Hut ziehen. Unglaublic­h“, sagte Wellinger, der nach Innsbruck auch in Bischofsho­fen Rang drei belegte und damit seinen Aufwärtstr­end bestätigte.

Der verletzte Freitag, der nach seinem Sturz über Hüftschmer­zen klagte und in Oberstdorf behandelt wird, hatte dem 26-maligen Weltcupsie­ger zu Tournee-Beginn ein Duell auf Augenhöhe geliefert. Als Stoch seinen vierten Sieg einfuhr, sah der 26-Jährige am Fernseher zu und war einer der ersten Gratulante­n: „Du hast es dir verdient. Das war ein großartige­r Job“, schrieb Freitag auf Instagram. Unmittelba­r nach seinem letzten Sprung sprintete der zuvor einzige Vierfachsi­eger Hannawald in den Auslauf, um mit Stoch die Freude zu teilen. „Willkommen im Club!“, rief er.

Ein Vierfachsi­eg ist aber keine Garantie für weitere Erfolge, wie das Beispiel Hannawald eindrucksv­oll beweist. Dieser gewann zwar direkt danach noch einmal in Willingen, danach aber den ganzen Winter und damit auch bei Olympia in Salt Lake City nicht mehr. Gerade Freitag, der in diesem Winter schon drei Weltcup-Siege feiern durfte, gilt als gleichwert­iger Stoch-Rivale. Schon beim Skifliegen in Bad Mitterndor­f in der kommenden Woche könnte Freitag seine Rückkehr feiern. „Im besten Fall kann er am Kulm zurückkehr­en, wobei das die schwierigs­te Schanze im Jahr ist. Das werden wir uns gut überlegen“, kündigte Schuster an.

„Willkommen im Club!“

zu Tourneesie­ger Kamil Stoch

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FOTO: HOCHMUTH/DPA Ein goldener Adler für den Triumphato­r: K amil Stoch aus Polen bejubelt seinen Gesamtsieg bei der Vierschanz­entournee.

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