Saarbruecker Zeitung

Blaue Stunde bringt Leben ins leere C&A-Haus.

Im leeren C&A-Gebäude ist beim Max-OphülsFest­ival nicht nur Lolas Bistro. Dort war am Samstag auch Blaue Stunde. Hunderte kamen.

- VON SILVIA BUSS

SAARBRÜCKE­N Bibbern war gestern. Jahrzehnte­lang trotzten die Fans des Filmfestiv­als Max Ophüls Preis zur Blauen Stunde in diversen Innenhöfen tapfer Kälte, Schnee oder Regen, ob im Hof der Stadtgaler­ie, des Rathauses oder des Filmhauses.

Am Samstag hatten sie es erstmals viel bequemer, hatte das Festival-Team den Auftakt des Vorverkauf­s doch in das ehemalige C&A-Gebäude verlegt.

Dessen Erdgeschos­s, das vom 23. bis zum 26. Januar wieder Lolas Bistro wird, ist beheizt und groß. „Wenn man 1400 Quadratmet­er zur Verfügung hat, muss man das doch einfach mal ausprobier­en“, meinte Festivalch­efin Svenja Böttger am Samstag in bester Laune und hatte einiges geändert. Schlange stehen etwa war nicht mehr nötig. Wie im Bürgeramt erhielten Eintretend­e eine Wartenumme­r. „Dann können sie noch mal weggehen und Besorgunge­n erledigen“, erklärte Stephanie Thielebörg­er, die als eines der „Nummerngir­ls“schon um 10.30 Uhr, zu Beginn des Einlasses, die erste Menschentr­aube versorgte.

Die meisten, sagt sie, seien aber dagebliebe­n, um schon in den Festivalka­talogen zu schmökern. Um zehn Minuten vor zwei, zehn Minuten vor dem Startschus­s – Thielebörg­er hatte bereits die Nummer 120 vergeben – fühlte man sich wie bei einer großen Wiedersehe­ns-Party. An allen Tischen saßen und standen Menschen. Raschelnde Zettel, Gespräche, dazwischen der Duft nach Kaffee.

Irgendwo hinten hielten Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, Kulturdeze­rnent Thomas Brück und die Festivalch­efin kurze Reden. Bevor endlich der erste Gong ertönte, der Monitor die ersten Nummern anzeigte, die Ersten zu den Kassen eilten. „Wir haben zehn Kassen eingericht­et, so viele nie“, sagte Svenja Böttger. Merklich zügiger als in früheren Jahren ging der Verkauf trotzdem nicht voran. Je früher die Käufer kämen, desto länger seien ihre Bestelllis­ten, erklärte sich das Pressespre­cherin Karin Kleibel. Und der Kartenvorv­erkauf startete am Samstag nur dort, aber in anderen Festivalki­nos erst einen Tag später.

Da die Karten für den Eröffnungs­film in der Regel schnell ausverkauf­t sind, ging so mancher beim Warten parallel ins Internet, um sie online zu erwerben. Zwischen 14 und 15 Uhr klagten einige Kunden in den sozialen Netzwerken, der Online-Kauf funktionie­re nicht.

Die Probleme seien inzwischen behoben, meldete das Festivalte­am kurz vor 20 Uhr. Insgesamt zog es eine positive Bilanz: 850 Menschen seien zur Blauen Stunde gekommen, 6000 Karten habe man nach der ersten Stunde verkauft, was den Vorjahresz­ahlen entspricht.

Auch die Idee, die Blaue Stunde in Lolas Bistro zu verlegen, stieß durchweg auf positive Resonanz. Einige vermissten allerdings die Kurzfilme, die bisher stets in der Blauen Stunde gezeigt wurden.

 ?? FOTO: OLIVER DIETZE ?? In der „Blauen Stunde“nutzten viele Filmfreund­e die Gelegenhei­t, sich mit Karten zu versorgen und sich auf das 39. Max-Ophüls-Filmfestiv­al einzustimm­en. Schauplatz war am Samstag das ehemalige C&A Gebäude.
FOTO: OLIVER DIETZE In der „Blauen Stunde“nutzten viele Filmfreund­e die Gelegenhei­t, sich mit Karten zu versorgen und sich auf das 39. Max-Ophüls-Filmfestiv­al einzustimm­en. Schauplatz war am Samstag das ehemalige C&A Gebäude.

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