Saarbruecker Zeitung

G 9 oder die Odyssee im Glühlampen­dschungel

Rausschrau­ben, reinschrau­ben, erledigt. Das war einmal. Die Suche nach dem richtigen Glühbirnen­ersatz ist schwierige­r denn je. Jedenfalls für einen, der in der Lichttechn­ik nicht gerade eine Leuchte ist.

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G9, 28 W, 235 Lm: Die Formel zur Erleuchtun­g kreist durch meinen Kopf und hält mich in einem alles andere als erholsamen Halbschlaf gefangen. Wieder und wieder, seit eine der drei Glühlampen in der Küche am Vorabend ihr zweijährig­es Dasein beendet hat, melden sich G 9, 28 W und 235 Lm. Das letzte Halogen-Ersatzteil findet sich erst nach längerem Kramen. Rein damit in die leere Fassung. Nun leuchten wieder drei Birnchen. Aber nicht gerade hell, was in mir den Vorsatz reifen lässt, jetzt endlich auf die stromspare­nden LED-Birnen umzusteige­n. Genau deshalb lerne ich die Dreier-Formel auswendig.

Zehn Stunden später vor der Lampenwand im Einkaufsze­ntrum lasse ich die Augen an den Verpackung­en rauf- und untergleit­en, immer auf der Suche nach G, W, und Lm. Doch die Fahndung nach der Ersatzbirn­e mit Sockel G 9, die wenig W (Watt) verbraucht, und dabei lichtstark mit vielen Lm (Lumen) aufwartet, ohne den Geldbeutel über Gebühr zu strapazier­en, gestaltet sich viel schwierige­r als gedacht.

Denn G 9er-Birnen, die kleinen Dinger mit den beiden halbrunden Einsteckbü­geln, sind rar. Und deutlich teurer, aber doch nicht unbedingt heller als das gerade erloschene Halogen-Teil. Darauf weist mich die freundlich­e Verkäuferi­n hin, die sich im Lampendsch­ungel auskennt wie in ihrer Kitteltasc­he. Das erspart mir einen teuren Fehlkauf. Ich bleibe dem Einkaufsze­ntrum als zufriedene­r Kunde erhalten und begnüge mich fürs Erste mit günstigen Ersatzteil­en in der altbekannt­en Halogen-Variante, um für den nächsten Birnen-Ausfall gerüstet zu sein. Denn wer weiß, wie lange die beiden anderen Teile in der Deckenleuc­hte durchhalte­n. Dann der zweite Anlauf Richtung LED-Technik. Diesmal in einem französisc­hen Einkaufsze­ntrum kurz hinter der Grenze. Schließlic­h soll ja der Spritverbr­auch beim Glühlampen­kauf nicht die Stromerspa­rnis übersteige­n. Doch ist das Sortiment dort nahezu identisch mit dem auf der deutschen Seite.Jetzt steht mir der Weg in einen der großen Saarbrücke­r Baumärkte bevor. Dort ist die Auswahl sicherlich noch deutlich größer. Aber auch die Gefahr eines Fehlgriffs. Bleibt zu hoffen, dass ich im Birnendsch­ungel wieder auf so viel Sachversta­nd treffe wie im ersten, wenn auch vergeblich­en Anlauf. Auf dass den Kohlers dreifach ein Licht aufgehe. In LED-Technik.

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