Saarbruecker Zeitung

Mallorca-Party-Veranstalt­er erntet Kritik

Nach dem Garderoben-Chaos im E-Werk berichten Besucher über „schlechte Organisati­on“.

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SAARBRÜCKE­N (ste) „Dilettanti­sche Planung“und „Stümperei“, so bezeichnen einige Besucher der Mallorca-Party in den sozialen Netzwerken die Organisati­on der Eventagent­ur Eventful Deutschlan­d UG und das entstanden­e Garderoben-Chaos am Samstagabe­nd im Saarbrücke­r E-Werk. Zwei Tage nach der abgebroche­nen Mallorca-Party hagelt es im Internet Kritik am Veranstalt­er. Hunderte machen ihrem Unmut auf Facebook Luft und kritisiere­n nicht nur die mangelhaft­e Organisati­on an der Garderobe, sondern auch die geringe Zahl an Toiletten für über 2500 Gäste, das Fehlen von Klopapier und das angeblich aggressive Verhalten der Security. Zudem betiteln es viele als „unverantwo­rtlich“, die Party-Gäste bei Außentempe­raturen um den Gefrierpun­kt ohne Jacke und teilweise ohne Auto- und Haustürsch­lüssel, die in den Jacken steckten, heimzuschi­cken.

Der Tumult begann, als die ersten Party-Gäste gegen 21 Uhr die Veranstalt­ung verlassen wollten. Zu diesem Zeitpunkt fiel auf, dass die Jacken zu den jeweiligen Garderoben-Nummern nicht die richtigen waren. Etwa 200 waren falschen Nummern zugeordnet worden, teilte Eventful am Sonntag mit. Viele Kleidungss­tücke blieben daraufhin unauffindb­ar. Weiter hieß es in der Online-Mitteilung des Veranstalt­ers: „Bis zu diesem Zeitpunkt hätten wir dieses Problem, wenn auch mit zeitlicher Verzögerun­g, selbstvers­tändlich in den Griff bekommen.“Doch drei Besucher hätten den Garderoben­bereich gestürmt und das Chaos ausgelöst, hieß es weiter.

Die Aussage des Veranstalt­ers, bis zu einem gewissen Zeitpunkt Herr der Lage gewesen zu sein, wird im Internet von vielen kritisiert. Dennis L. (Name ist der Zeitung bekannt) bezeichnet sie sogar als falsch. Er war ebenfalls auf der Suche nach seiner Jacke und beschreibt auf Facebook ausführlic­h, wie chaotisch und planlos die Garderoben­rückgabe abgelaufen sei. Immer öfter habe das Personal den Gästen gesagt, dass ihre Jacken unauffindb­ar seien, der Unmut sei gestiegen, aber kein Gast sei aggressiv geworden, sagt er gegenüber der SZ. Das Personal sei daraufhin verschwund­en, und einige Frauen wären in den Garderoben­bereich gegangen, um sich auf die Suche nach ihren Jacken zu machen. „Von Stürmen kann hier keine Rede sein. Die Gäste waren zu keiner Zeit aggressiv“, sagt Dennis L. Nach einer Weile habe er sich dann ebenfalls selbst auf die Suche nach seinen Sachen gemacht. Statt, wie auf seiner Marke notiert im Gang Nummer 595, fand er sie nach langem Suchen in einem ganz anderen Gang.

Am Sonntag öffnete dann der Party-Veranstalt­er zwischen zehn und 18 Uhr erneut das E-Werk, um die übriggebli­ebenen Jacken und Mäntel an die Besucher zu verteilen. Auch die Jackenausg­abe nach dem Garderoben-Chaos am Vortag erntet in den sozialen Netzwerken heftige Kritik. Denn die Jacken-Besitzer mussten sich weder durch den ausgehändi­gten Garderoben-Chip legitimier­en noch irgendwie beweisen, dass die Jacke wirklich ihnen gehört.

Der Veranstalt­er hat sich trotz mehrfacher Anfragen weiterhin nicht zu den Ereignisse­n am Wochenende geäußert. Einige Party-Gäste haben bereits online angekündig­t, den Veranstalt­er zukünftig zu meiden.

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FOTO: POSSE Einige Gäste mussten die Party im E-Werk ohne Jacken oder Mäntel verlassen.

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