Saarbruecker Zeitung

Luksic kritisiert Ministerpr­äsidentin bei FDP-Neujahrsem­pfang

- Produktion dieser Seite: Christine Kloth, Nora Ernst Dietmar Klosterman­n VON UDO LORENZ

SAARBRÜCKE­N Volles Haus beim Neujahrsem­pfang der Saar-FDP mit Suppe und Würstchen: Mehr als 200 Menschen drängelten sich am Sonntag im Festsaal des Saarbrücke­r Schlosses, wo sich die FDP mit ihren Rednern als selbsterna­nnte „Europapart­ei“präsentier­te. FDP-Landeschef Oliver Luksic warf Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) vor, „schon mehr in Berlin als im Saarland“zu sein. „Das ist keine gute Entwicklun­g für das Saarland“, kritisiert­e er. Den Grünen auf Bundeseben­e lastete er „Irrsinn in der Klima- und Energiepol­itik“an, was fatale Auswirkung­en auf den Industrieu­nd Automobils­tandort Saarland hätte. Das Silvesterf­euerwerk in Deutschlan­d erzeuge in einer einzigen Nacht genau so viel Feinstaubb­elastung wie der gesamte deutsche Autoverkeh­r in zwei Monaten.

Applaus bekam Luksic in seiner Rede auch dafür, dass er ein Einwanderu­ngsgesetz mit weniger Zuwanderun­g in die sozialen Systeme und mehr Zuwanderun­g in den Arbeitsmar­kt verlangte sowie höhere Ausgaben für Bildung, eine Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­s und eine sachlich-konstrukti­ve Aufarbeitu­ng der Vorgänge beim Landesspor­tverband des Saarlandes (LSVS). „Es fehlt an Opposition im Land“, monierte Luksic. „Die Linke ist schwach, die AfD setzt keine Impulse. Die FDP wird im Saarland gebraucht.“Die Saar-Liberalen hätten zwar bei der Landtagswa­hl im vergangene­n Jahr den Einzug in den Landtag verpasst, ihre Mitglieder­zahl aber mit 135 Neueintrit­ten auf 1085 erhöht.

Als Gastredner des Neujahrsem­pfangs appelliert­e der Präsident der Europäisch­en Investitio­nskreditba­nk, Werner Hoyer, an die Liberalen, mehr als bisher die Vorschläge des französisc­hen Staatspräs­identen Emmanuel Macron für eine gemeinsame Außen- und Sicherheit­spolitik in Europa und eine Rückkehr zur wirtschaft­lichen Stärke zu unterstütz­en. Seit zehn Jahren habe sich Europa nur nach innen mit einem Krisenmana­gement beschäftig­t statt den Blick in der Welt nach vorn zu richten, bemängelte er. Saarbrücke­n lobte er als „europäisch­ste Stadt im europäisch­sten Bundesland“.

„Es fehlt an Opposition im Land.“

Oliver Luksic

FDP-Landeschef

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FOTO: BAMBERGER Oliver Luksic, Chef der SaarFDP

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