Aufseher attackieren Deutsche Post
Zunehmend beschweren sich Bürger bei der Bundesnetzagentur über die Deutsche Post. Sie klagen über Mängel bei der Briefzustellung.
sieht die Agentur auch bei der Leerung der Briefkästen. Von den rund 110 000 würden 56 Prozent nur noch am Vormittag statt mehrfach am Tag geleert. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als in den Vorjahren. Auch sehe die „Post-Universaldienstleistungsverordnung“eine bedarfsgerechte Sonn- und Feiertagsleerung vor, die aber zunehmend abgebaut werde. „Dies dürfte mitursächlich sein für das gefühlte Ausbleiben der Briefzustellung an Montagen“, heißt es in dem Bericht.
Ein Sprecher des Post-Konzerns räumte auf Nachfrage ein, dass Unregelmäßigkeiten nicht gänzlich auszuschließen seien. Aber 94 Prozent der täglich 59 Millionen Briefe erreichten ihre Empfänger bereits am nächsten Werktag. Womöglich hänge die Zunahme der Beschwerden auch damit zusammen, dass die Bundesnetzagentur vermehrt als Beschwerdestelle angesehen werde, vermutet der Sprecher. Zugleich müssten Leerungszeiten regelmäßig an das geänderte Einlieferungsverhalten der Kunden angepasst werden. Dies stehe in Einklang mit der Post-Universaldienstleistungsverordnung, „wonach die Leerungen der Briefkästen an den Bedürfnissen des Wirtschaftslebens zu orientieren sind“.
Die Grünen forderten das Unternehmen hingegen zum Handeln auf. Verbraucherexperte Oliver Krischer erklärte: „Die Verbraucher dürfen nicht die Dummen sein, wenn sie wichtige Briefe verschicken.“Auch die Bundesregierung müsse dem Unternehmen Dampf machen. „Die Post hat beim Briefverkehr immer noch einen öffentlichen Auftrag, und da darf es keinen Zweifel geben, dass sie den verlässlich erfüllt“, sagte Krischer.