Saarbruecker Zeitung

Business Angels ziehen positive Jahresbila­nz

Das Saarland braucht dringend mehr Gründer. Das Land verspricht zusätzlich­e Gelder.

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SAARBRÜCKE­N (jwo) Eine zentrale Nachricht beim Neujahrsem­pfang kam von Wirtschaft­sstaatssek­retär Jürgen Barke (SPD): 2005 hatte das Land über das Wirtschaft­sministeri­um 350 000 Euro in den Business-Angels Gründerfon­ds gegeben. 2017 sei dieser noch einmal aufgestock­t worden. „Jetzt ist das Geld weg“, sagt Barke – und meint damit, dass es investiert ist, um erfolgvers­prechende Unternehme­n beim Marktstart zu unterstütz­en. „Aber ich bin gerne bereit, noch einmal weitere Mittel zur Verfügung zu stellen“, sagt Barke. Auch bei einer angespannt­en Haushaltsl­age sollten innovative Gründungen nicht an finanziell­en Mitteln scheitern.

Die Business Angels sind ein zentraler Baustein bei der Förderung von Gründern im Saarland. 100 Projekte seien im vergangene­n Jahr an das Netzwerk herangetra­gen worden, 35 davon würden jetzt von Mitglieder­n des Netzwerks betreut. Die Idee dahinter: Erfahrene Unternehme­r helfen den Jung-Unternehme­rn beim Marktstart ihrer Firma. Die Unterstütz­ung kann von begleitend­em Coaching bis zu einer Beteiligun­g gehen. Aktuell sind 50 Mentoren bei dem Netzwerk engagiert. Unternehme­n können aus dem Gründerfon­ds Darlehen bis zu 50 000 Euro erhalten, aktuell werden nach Angaben von Business-Angels-Vorstandsm­itglied Peter Badt zehn Teams mit insgesamt 377 500 Euro gefördert. Zusätzlich gibt es in dem Netzwerk mit der BANS Beteiligun­gs GmbH noch eine Risikokapi­tal-Gesellscha­ft, die als Partner bei Unternehme­n geholt werden kann.

Als besonders erfolgreic­he Gründungsb­eispiele präsentier­ten sich beim Neujahrsem­pfang die Gewinner des Business-Plan-Wettbewerb­s 1,2,3, Go. Der Arbeitssch­utz-Spezialist CBM stellte seine Tochter CBMIT mit einem online-basierten Sicherheit­sprogramm vor. Qbing industrial solution, eine Ausgründun­g der Saarbrücke­r Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), wiederum bietet ein System zur Optimierun­g von Produktion­s- und Logistik-Prozessen.

Barke forderte von der Bundespoli­tik bessere steuerlich­e Voraussetz­ungen für den Einsatz von Wagniskapi­tal. Denn den möglicherw­eise zunächst entgangene­n Steuern stünden potenziell höhere Steuereinn­ahmen durch später erfolgreic­he Unternehme­n gegenüber.

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FOTO: IHK Beim Neujahrsem­pfang der Business Angels: der Vorstand (von links: Volker Knist, Peter Badt, Mathias Hafner, Olaf Novak) mit IHK-Präsident Hanno Dornseifer und Staatssekr­etär Jürgen Barke.

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