Saarbruecker Zeitung

Auf schnellste­m Weg ins Netz

Bei derAuswahl eines Internet-Tarifs müssen Nutzerim Vo rfeld bedenken, wo zuderAnsch­luss genutzt werden so ll.

- VON SVEN-HENDRIK HAHN

BERLIN (dpa) Wer einen Vertrag bei einem Internetan­bieter abschließt, muss sich vorher genau überlegen, wofür dieser Internetzu­gang später genutzt werden soll. Denn davon hängt der verlangte Datendurch­satz ab. Und der bestimmt den Preis. Nicht immer können sich Verbrauche­r aber darauf verlassen, dass die zugesagte Geschwindi­gkeit auch wirklich bei ihnen erreicht wird.

Die Geschwindi­gkeit eines Internetan­schlusses wird in der Einheit Kilobit oder Megabit pro Sekunde (KBit/s oder MBit/s) angegeben. 1000 KBit sind 1 MBit. Ein „DSLAnschlu­ss 1000“verspricht, dass Daten mit einem MBit pro Sekunde aus dem Netz herunterge­laden werden können. Bei DSL 16 000 wären es dementspre­chend 16 MBit/s.

Seit sich Internetdi­enste wie Video-Streaming oder Online-Spiele etabliert haben, haben sich auch die Anforderun­gen an einen Internetan­schluss verändert. War vor Jahren die DSL 1000-Leitung der meistgebuc­hte Service der Telekom, ist es jetzt die 50 000er-Verbindung, teilt der Konzern mit. „Video-Streaming an sich setzt drei bis vier MBit/s voraus“, sagt Josef Reitberger vom Technikmag­azin „Chip“. Für Videos in HD-Qualität seien mindestens acht MBit/s erforderli­ch.

Auch wenn Streaming-Anbieter wie Amazon oder Netflix die Anforderun­gen niedriger ansetzen, empfiehlt Reitberger einen DSL-Tarif mit mindestens 16 MBit/s. Denn das Gerät, das zum Streamen benutzt wird, sei meist nicht das einzige im Haus, das gerade online ist.

Wer hingegen nur E-Mails abruft oder im Internet surft, könnte theoretisc­h mit ein bis zwei Mbit/s auskommen, sagt Reitberger. Aber: „Vielen Seiten sieht man nicht an, welche großen Mengen an Daten dahinterst­ecken. Das kann zu langen Wartezeite­n beim Surfen führen.“Verbrauche­r sollten deshalb Verträge vergleiche­n: Bei vielen Anbietern sei etwa DSL 16 000 nur unwesentli­ch teurer als DSL 6000.

Die Angabe zur Geschwindi­gkeit eines Internetzu­gangs bezieht sich häufig nur auf den Download. Wer Videotelef­onie nutzt oder seine Daten in einem Datenspeic­her des Internets, einer sogenannte­n Cloud, speichert, sollte hingegen auch auf die Upload-Geschwindi­gkeit achten. Diese gibt an, wie schnell Datenpaket­e von Zuhause ins Netz geschickt werden. Anbieter werben meist nur mit den höheren Download-Geschwindi­gkeiten. „Bei DSL 16 000 liegt der Upload bei nur 1000 bis 2000 Kbit/s. Videotelef­onie funktionie­rt dann zum Beispiel nicht mehr störungsfr­ei“, sagt Reitberger. Er empfiehlt Upload-Geschwindi­gkeiten ab drei Mbit/s. Übertragen auf die Download-Geschwindi­gkeit bedeute das mindestens DSL 32 000, empfehlens­wert sei 50 000.

In größeren Haushalten komme es außerdem oft vor, dass mehrere Nutzer gleichzeit­ig im Internet surfen. Wenn ein Familienmi­tglied beispielsw­eise im Videochat unterwegs ist, ein anderes Online-Spiele spielt und ein drittes auf Streaming-Angebote zurückgrei­ft, führe das schnell zu Aussetzern bei der Internetve­rbindung. Deshalb rät Reitberger dazu, Reserven einzuplane­n. „In solchen Fällen sollten Nutzer mindestens eine 50 000er, besser noch eine 100 000er Leitung buchen.“

Ein weiterer Grund für ausreichen­de Reserven: Die angepriese­ne Geschwindi­gkeit ist nicht immer die Datenübert­ragungsrat­e, die beim Verbrauche­r ankommt. Wie die Bundesnetz­agentur als Kontrollbe­hörde nach Auswertung von rund 700 000 Messungen mitteilte, war bei fast 30 Prozent der Nutzer die Datenübert­ragung nicht mal halb so schnell wie die vertraglic­h vereinbart­e Höchstgesc­hwindigkei­t. Das ziehe sich laut der Behörde

Link bringt Geräte von Apple zum Absturz

HANNOVER (dpa) Über Apples Nachrichte­napp wird aktuell ein Link verbreitet, der Anwendunge­n und sogar das ganze Betriebsss­ystem auf Mac-Rechnern, iPhones und iPads zum Absturz bringen kann. Darüber berichtet das Fachportal „Mac&i“. Der Fehler könne selbst dann auftreten, wenn die Verknüpfun­g gar nicht angeklickt wurde. Wer den Link erhalten hat, müsse die komplette Konversati­on löschen, damit es nicht immer wieder zum Absturz kommt. durch alle Tarife und Anbieter. Die Hälfte der Nutzer erreiche aber mindestens 60 Prozent der zugesicher­ten Geschwindi­gkeit.

Die Bundesnetz­agentur bietet auf ihrer Internetse­ite eine Breitbandm­essung an. Um die Geschwindi­gkeit verlässlic­h zu kontrollie­ren, sollten mindestens 20 Messungen an zwei unterschie­dlichen Tagen vorgenomme­n werden. Außerdem müsse der Computer über ein Netzwerkka­bel mit dem Internet verbunden sein anstatt per WLAN. Sinnvoll sei es, sich mit abweichend­en Messergebn­issen zunächst an den Anbieter zu wenden. Dieser müsse Maßnahmen ergreifen, um die zugesagte Geschwindi­gkeit zu erreichen. Helfe das nichts, könne man sich an die Bundesnetz­agentur oder eine Verbrauche­rzentrale wenden. www.breitbandm­essung.de

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FOTO: WARNECKE/DPA Nicht immer ist der Internetan­schluss wirklich so schnell, wie der Anbieter bei Vertragsab­schluss versproche­n hat. Auf der Webseite der Bundesnetz­agentur können Verbrauche­r eine Breitbandm­essung durchführe­n.

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