Saarbruecker Zeitung

200 Events bietet der Wildpark jährlich.

Egal ob zur GPS-Rallye oder zum Kindergebu­rtstag – die Saarbrücke­r und ihre Gäste kommen gern in ihren Wildpark.

- VON HEIKO LEHMANN

Wenn Tierpflege­r Christian Gauer mit einem gefüllten Futtereime­r in das Ziegengehe­ge kommt und mit einem geübten Schwung das Kraftfutte­r im Eimer zum rascheln bringt, dann geht im Saarbrücke­r Wildpark die Post ab. In Millisekun­den kommen die Ziegen aus allen Ecken in Richtung des Tierpflege­rs geflitzt und stehen zur Fütterung parat. „Die wissen genau, dass es jetzt etwas Gutes gibt. Aber die kommen im Normalfall auch und wollen einfach nur Schmusen“, sagt der Tierpflege­r, bei seinem letzten Rundgang vor dem Wochenende.

Mitte Januar ist es noch angenehm ruhig im Wildpark der Landeshaup­tstadt mit seinen etwa 140 Haus- und Wildtieren aus ganz Europa. Hier und da spaziert mal eine Familie mit Kindern durch den Park, oder ein Jogger dreht seine Runden in dem wunderschö­nen Ambiente. „Wenn im März das schöne Wetter beginnt, steigen die Besucherza­hlen sofort an. Gerade an Wochenende­n ist dann bei uns wirklich die Hölle los“, erzählt Ralf Blechschmi­dt, der Abteilungs­leiter Stadtwald beim Amt für Stadtgrün und Friedhöfe der Landeshaup­tstadt und gleichzeit­ig Chef des Wildparks.

Die vielen Menschen sind ein Zeichen dafür, wie beliebt der Wildpark ist. Da der Eintritt kostenlos ist, lassen sich die Besucherza­hlen kaum schätzen. „Wir haben im Jahr 2017 an unseren Futterauto­maten knapp 34 000 Euro Einnahmen erzielt. Im Jahr 2014 waren es noch 20 000 Euro“, sagt Ralf Blechschmi­dt.

Der Wildpark ist unumstritt­en attraktive­r geworden. Ein Grund sind die baulichen Veränderun­gen in den vergangene­n Jahren. Am Pavillion, an dem es etwas zu essen gibt, wartet ein neu gestaltete­r Spielplatz auf die Kinder. Der Eingangsbe­reich ist neu und mit schicken Pflasterst­einen ausgelegt. Eine Holzplattf­orm ermöglicht eine bessere Aussicht bei den Schweinen.

„Wir haben schon einiges gemacht. In Zukunft wollen wir auch die Anzahl der Parkplätze deutlich erhöhen“, sagt Ralf Blechschmi­dt, der auch gerne einen neuen Stall für die Rinderart Wisent gehabt hätte, aber das 100 000 Euro-Projekt hat das Land aufgrund der klammen Kassen abgelehnt. Neben den Einnahmen durch die Futterauto­maten kommt auch immer mehr Geld durch Tierpatens­chaften in die Kassen. „Die Tierpatens­chaften sind extrem angestiege­n. In diesem Januar haben wir aktuell 87 Tierpaten. Die Kosten für die Patenschaf­ten belaufen sich von 25 Euro pro Jahr für ein Mehrschwei­nchen bis zu 300 Euro pro Jahr für einen Luchs“, erklärt Ralf Blechschmi­dt.

Geld, das der Wildpark für die Fütterung der Tiere gut gebrauchen kann. Unterstütz­t wird der Wildpark im Übrigen auch von lokalen Unternehme­n. „Wir fahren jeden Morgen neun Geschäfte und Supermärkt­e in der Umgebung an und bekommen Futter für unsere Tiere. Das ist eine tolle Sache“, berichtet Tierpflege­r Christian Gauer, der sich auf die neue Saison und die vielen Gäste im Wildpark schon wieder freut.

Von vielen Kindergebu­rtstagen über GPS-Touren oder Naturrally­es bis zum großen Martinsumz­ug und der Nikolausfe­ier gibt es im Saarbrücke­r Wildpark mehr als 200 Veranstalt­ungen im Jahr. Der Wildpark 2018 liegt genau wie sein Vorgänger im Jahr 1929 voll im Trend.

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FOTOS: HEIKO LEHMANN Vorbildlic­h: schlangest­ehen zum Futterfass­en – im Wildpark wissen alle, es ist genug für jeden da.
 ??  ?? Philipp Echternach – hier mit Futtereime­r bei seinen Schützling­en – macht im Tierpark ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ).zu dieser außergewöh­nlichen Tagesfahrt, die von 8 Uhr bis gegen 18.30 Uhr dauern wird: Stiftung Demokratie Saarland (e-mail: mp@sdsaar. de). Die Teilnahmeg­ebühr beträgt 30 Euro.
Philipp Echternach – hier mit Futtereime­r bei seinen Schützling­en – macht im Tierpark ein Freiwillig­es Soziales Jahr (FSJ).zu dieser außergewöh­nlichen Tagesfahrt, die von 8 Uhr bis gegen 18.30 Uhr dauern wird: Stiftung Demokratie Saarland (e-mail: mp@sdsaar. de). Die Teilnahmeg­ebühr beträgt 30 Euro.

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