Der Saarbrücker Gastronom Jürgen Becker ist tot
SAARBRÜCKEN Jürgen Becker hat gerne übers Leben gesprochen. Weil er das Leben liebte. Und weil er einer war, der gerne Freude ins Leben anderer brachte. Die anderen, das waren neben seiner Familie und seinen Freunden vor allem seine Gäste. „Ich versuche, mit meinen Gästen das Leben zu gestalten“, hat er einmal gesagt. Die Schankstube bezeichnete er als sein Wohnzimmer.
Zuletzt war dieses Wohnzimmer das Gasthaus „Unter der Linde“am St. Arnualer Markt. Jürgen Becker, der gelernte Koch und Hotelfachmann, hat unter anderem das Gasthaus Woll in Spichern und die Stiefel-Gastronomie-Gruppe der Brauerei Bruch geführt, für den Großmetzger Schwamm gearbeitet und für Asbach Spirituosen verkauft. Im Frühjahr 2011 übernahm er das Gasthaus Zahm am St. Johanner Markt. Gut zwei Jahre später wechselte der Gastronom, der sich unter anderem auch im Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) engagierte, nach St. Arnual.
Auch dort war Gastronomie für Jürgen Becker nicht nur ein Job, sie war Leidenschaft. „Auf Dauer schaffe ich das so nicht, das ist klar“, sagte er einmal. Aber wenn man wie er „eine personenbezogene Gaststätte“führen wolle, müsse man das mit viel Einsatz tun. Und ein Händchen haben, wenn es darum geht, den Weg zwischen Tradition und Moderne zu finden. Jürgen Becker erklärte es so: „Du lebst das. Wenn Du das nicht leben willst, geht es nicht.“
Dann klopfte der Tod an. Jürgen Becker kämpfte gegen den Krebs. Und Ende vergangenen Jahres schien es, als habe er ihn besiegt. Jürgen Becker klang optimistisch. Sein Optimismus war aber nicht erst da beeindruckend. „Dein unerschütterlicher Optimismus hat uns immer wieder mitgerissen und Mut gegeben“, schrieb die Präsidentin des Dehoga Saar, Gudrun Pink, gestern.
Sein „alles gut“passte zu seinem Lebenswillen, war aber trügerisch. Am Dienstag ist Jürgen Becker gestorben. Er wurde 52 Jahre alt.