Schwer beeindruckt vom „typischen Künstler“
In Hanweiler, im alten Pfarrhaus, setzen sich engagierte Menschen für ein kleines Kulturzentrum ein. Im Gedenken an den Künstler Ernst Alt entsteht hier Neues.
Tatsächlich finden sich in dem Museum neben Kunstwerken mit religiösen Motiven auch jede Menge mythologische Darstellungen. Denn auch die antike Gedankenwelt hatte es dem Künstler angetan. Und in detailreichen, bunten, fast schon an den italienischen Renaissance-Künstler Botticelli erinnernden Zeichnungen hat er auch mythologische Themen dargestellt.
Yann Leiner betont dann auch, dass man sich mit dem Maler hervorragend unterhalten konnte. „Ich war zuerst sein Nachbar, dann waren wir eng befreundet“, erzählt er. Armin Schmitt, künstlerischer Leiter des Kulturzentrums am Eurobahnhof, fügt hinzu: „Ernst Alt hatte das Vermögen, ganze Biographien zu beeinflussen. Ich habe ihn im Alter von 19 Jahren kennengelernt. Und er hat mich sehr beeindruckt. Er war der typische Künstler mit langen Haaren und Malerkittel“.
Nachdem das Museum nun aufgebaut ist, haben sich Yann Leiner und Armin Schmitt gemeinsam mit der Nichte Ernst Alts, Azita Mortazawi-Izadi, überlegt, wie man das Museum weiterentwickeln könnte. Denn das Haus soll nicht nur an Ernst Alt und seine Kunst erinnern, es soll ein Ort sein, an dem auch seine Gedankenwelt weiterleben könnte, an dem man sich mit Kunst und Kultur auseinandersetzen sollte. „Der Ort soll nicht schnelllebig sein. Denn das Haus ist eher ein Ort der Stille, der Ruhe und der Einkehr. Das ist unser Leitmotiv“, erklärt Armin Schmitt.
Und unter diesem Leitmotiv haben die drei Kulturschaffenden verschiedene Ideen entwickelt, aus dem Museum auch einen Kulturort zu machen. „Ganz wichtig ist natürlich die Erinnerung an Ernst Alt. An seine Kunst, sein Leben, aber auch seine Gedanken“, sagt Yann Leiner. Daher habe man die Reihe „Das Erzählte Werk“ins Leben gerufen. In dieser Reihe kann jeder, der ein Werk von Ernst Alt besitzt, an einem Abend darüber erzählen. „Und Ernst Alt hatte einen großen Freundeskreis. Da gehen uns die Erzähler nicht aus“, sagt Armin Schmitt lachend.
Yann Leiner betont, dass diese Vorträge von Zeitzeugen gehalten werden. „Sie sollen authentisch sein, nicht akademisch“, fügt er hinzu. Der erste Abend in der Reihe „Das Erzählte Werk“hat schon im Oktober stattgefunden. „Über 50 Besucher waren hier, das war schon etwas eng in dem Raum“, erzählt Azita Mortazawi-Izadi lachend.
Eines habe dieser Abend gezeigt: in dem Museum steckt das Potenztial, ein Kulturort für Hanweiler zu sein. Und so ist „Das Erzählte Werk“auch nicht die einzige Veranstaltungsreihe, die sich der Freundeskreis von Ernst Alt ausgedacht hat. „Wir haben gerade einen Förderverein gegründet, um das Museum besser unterstützen zu können. Dann wollen wir im nächsten Jahr Exkursionen zu Werken von Ernst Alt anbieten“, berichtet Yann Leiner.
Und Armin Schmitt fügt hinzu: „Wir denken auch über Literaturund Musikabende nach. Aber auch hier sollte ein Bezug zu Ernst Alt bestehen“. Ideen sind demnach reichlich vorhanden, um mit dem Museum in Hanweiler nicht nur an Ernst Alt zu erinnern, sondern es auch in seinem Sinne mit Leben zu füllen.
in der Reihe „Das erzählte Werk“ist am Sonntag, 4. Februar, 18 Uhr. Dann werden der Heusweiler Kinderarzt Thomas Albrecht und Heribert Denzer über Arbeiten von Ernst Alt erzählen. www.ernst-alt-kunstforum.de