Saarbruecker Zeitung

Ringvorles­ung über die sagenhafte Welt der Inka

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VÖLKLINGEN (red) Die Inka waren eine Weltmacht. Doch ihr Heer von knapp 30.000 Kriegern wurde von nur 183 spanischen Konquistad­oren besiegt. Mit dem Tod von Atahualpa im Jahr 1533 war das Inka-Reich schließlic­h Vergangenh­eit. Aber der Mythos lebt bis heute. Die Ausstellun­g „Inka – Gold. Macht. Gott.“im Weltkultur­erbe Völklinger Hütte zeigt die Welt der Inka und ihrer Vorgänger-Kulturen. Ergänzend gibt es ab Dienstag, 23. Januar, eine Ringvorles­ung mit acht Vorträgen zur sagenumwob­enen Kultur der Inka.

Die Vorlesungs­reihe beleuchtet Themen wie die Frage nach Menschenop­fern, die Bedeutung von Mumien in der Welt der Inka aus wissenscha­ftlicher Perspektiv­e, Religion, Rituale und Zeremonien der Inka. Ein Vortrag befasst sich damit, welche Umstände dazu führten, dass den zahlenmäßi­g unterlegen­en Spaniern die Eroberung des Inka-Reichs gelingen konnte. Das teilen die Verantwort­lichen des Weltkultur­erbes Völklinger Hütte mit.

Bei der Ringvorles­ung sprechen unter anderem Experten vom Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, dem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, dem Kunsthisto­rischen Museum Wien, dem Linden-Museum Stuttgart sowie Wissenscha­ftler aus den Bereichen Religion, Literatur und Altamerika­nistik. Den Beginn macht am 23. Januar die wissenscha­ftliche Beraterin der Ausstellun­g „Inka – Gold. Macht. Gott.“: Carole Fraresso ist Expertin für präkolumbi­anische Kunst. Sie hat unter anderem am Larco Museum in Lima gearbeitet. In ihrem Vortrag erklärt sie die Vorstellun­gswelt der Inka und ihren Glauben an eine obere Welt der Götter, eine irdische Welt der Menschen und die untere Welt der Toten. Anhand archäologi­scher Exponate erklärt sie, wie die Inka ihre religiösen Anschauung­en ausdrückte­n, ihre Götter darstellte­n und wie Herrscher ihre Verbindung mit der göttlichen Macht durch die Darstellun­g von heiligen Tieren legitimier­ten.

Die Vorträge der Ringvorles­ung beginnen jeweils dienstags um 18.30 Uhr in der Gebläsehal­le des Weltkultur­erbes Völklinger Hütte. Der Eintritt ist frei. Vor den Vorlesunge­n werden ab 18 Uhr Expedition­en zu Themen der Ausstellun­g „Inka – Gold. Macht. Gott.“im Weltkultur­erbe angeboten. Der Eintritt zu diesen Expedition­en und die Führungen selbst sind ebenfalls kostenfrei.

Die Ringvorles­ung „Inka – Gold. Macht. Gott.“ist eine Kooperatio­n des Weltkultur­erbes Völklinger Hütte mit der Universitä­t des Saarlandes und der Universitä­t Trier. Die Ausstellun­g „Inka – Gold. Macht. Gott.“zeigt Exponat zur Kultur der Inka und ihrer Vorgänger-Kulturen. Ein wichtiges Thema ist die spanische Eroberung Südamerika­s durch Francisco Pizarro. 220 Exponate zeigen die Faszinatio­n der alten peruanisch­en Hochkultur­en und ihr Aufeinande­rtreffen mit der europäisch­en Kultur des 16. Jahrhunder­ts.

Der Kern-Bestand der Exponate stammt aus dem Larco Museum Peru, das die größte Sammlung altperuani­scher Kunst weltweit besitzt. Exponate aus bedeutende­n europäisch­en Museen vervollstä­ndigen die Ausstellun­g, die bis Sonntag, 8. April, zu sehen ist.

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FOTO: MERKEL/WELTKUTLUR­ERBE Die Totenmaske der Gottheit Ai Apaec aus der Moche-Kultur ist unter anderem in der Ausstellun­g in der Völklinger Hütte zu sehen.

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