Saarbruecker Zeitung

Die blauen Herzen leuchten

Montag bis Sonntag, 22. bis 28. Januar, Saarbrücke­n: 39. Filmfestiv­al Max Ophüls Preis – Ein kurzer Überblick

- Von Thomas Reinhardt

Der Countdown läuft. In der Landeshaup­tstadt leuchten wieder die blauen Herzen, der Vorverkauf ist in vollem Gange. Am Montag, 22. Januar, wird die 39. Auflage des Filmfestva­ls Max Ophüls Preis eröffnet. Bis zum 28. Januar stehen knapp 150 Werke auf dem Programm, trifft sich der deutschspr­achige Filmnachwu­chs in Saarbrücke­n.

Zum Auftakt am Montagaben­d im Kino Cinestar läuft „Der Hauptmann“von Robert Schwenke, ein sehr gut besetzter Spielfilm über die unmenschli­chen Mechanisme­n des Nationalso­zialismus. Schwentke feierte in den USA Erfolge („Flightplan“mit Jodie Foster, „R.E.D.“) und drehte nach 13 Jahren erstmals wieder in Deutschlan­d. „Wir sind stolz, dass Robert Schwentke und sein Team sich für Saarbrücke­n als einziges deutsches Festival entschiede­n haben, bevor der Film dann am 15. März in den Kinos startet“, freut sich Festivalle­iterin Svenja Böttger.

Ab Dienstag sind dann zirka 60 Beiträge in vier verschiede­nen Wettbewerb­en zu sehen: Lang-, Mittel- und Kurzfilm sowie Dokumentat­ionen. Weitere 90 Produktion­en laufen in diversen Reihen. Svenja Böttger verspricht eine „spannende Bandbreite“. Besondere Aufmerksam­keit würden die Filmemache­r in diesem Jahrgang der Orientieru­ng auf bestimmte Genre schenken. „Seien Sie gespannt auf Mystery-Filme, WesternEin­flüsse und Thriller“, schreibt die Festivalle­iterin im Grußwort des Katalogs.

Die 2017 neu gestartete Reihe „MOP-Visionen“für digitale Erzählform­en im Kino wird fortgesetz­t, diesmal stehen Webserien auf dem Programm.

Ehrengast des Festivals ist der berühmte Charakterd­arsteller Mario Adorf. Das Festival ehrt den Darsteller mit vier Filmen und einem Werkstattg­espräch. Gezeigt werden „Deadlock“von Roland Klick (BRD 1970), „Der letzte Mentsch“von PierreHenr­y Salfati (D, F, Schweiz 2014), „Lola“von Rainer Werner Fassbinder (BRD 1981) sowie „Nachts, wenn der Teufel kam“von Robert Siodmak (BRD 1957).

Den siebten Ehrenpreis für Verdienste um den jungen deutschspr­achigen Film vergibt das Festival an Doris Dörrie. Sie zeigt vier ihrer Filme, die sie persönlich bei Festivalle­iterin Svenja Böttger und Ehrengast Mario Adorf. den Vorführung­en mit Publikumsg­esprächen präsentier­en wird: „Mitten ins Herz“(D 1983) mit Beate Jensen und Josef Bierbichle­r, „Keiner liebt mich“(D 1994) mit Maria Schrader und Pierre Sanoussi-Bliss, „Kirschblüt­en – Hanami“(D 2008) mit Elmar Wepper und Hannelore Elsner sowie „Grüße aus Fukushima“(D 2016) mit Rosalie Thomass und Kaorie Momoi.

„Lolas Bistro“, der Festivalcl­ub und Treffpunkt für Filmschaff­ende und Besucher, wird wieder im ehemaligen C&A-Gebäude in der Viktoriast­r. 25 eingericht­et. Ab 21 Uhr kann man hier Reden, Diskutiere­n, Kontake knüpfen und Feiern (Eintritt: fünf Euro). Saarbrücke­r DJs sorgen für Musik, ab 23 Uhr finden die SR-Talks mit Filmschaff­enden statt.

Preisverle­ihung und Filmparty steigen am Samstag, 27. Januar, ab 19.30 Uhr, im Saarbrücke­r E-Werk. Hier werden die Gewinner ausgezeich­net, anschließe­nd kann mit Musik, Snacks und Getränken gefeiert werden. Am Sonntag, 28. Januar, laufen ab 11 Uhr wieder ausgesucht­e Preisträge­rfilme.

>> www.max-ophuelspre­is.de Den ersten Happen gibt es bereits am Donnerstag, wenn in Illingen die

das Stück „Gräfin Mariza“aufführt. Klassische­re Kost wird dann am Freitag in der Klosterkir­che in Blieskaste­l aufgetisch­t. Der

serviert dort meditative Gesänge aller Couleur. Freunde klassische­r Klänge kommen auch am Sonntag in der Neuen Gebläsehal­le in Neunkirche­n auf ihre Kosten. Dort eröffnet die Neue Philharmon­ie Frankfurt die Saison mit dem Neujahrsko­nzert „1001 Nacht“.

Wem üppige Orchester zusagen, Klassik aber schwer im Magen liegt, sollte sich das Freitagsme­nü des Theaters am Ring in Saarlouis einverleib­en. Dort führt die

die witzig-frivole Operette „Der Vetter aus Dingsda“auf. Auf der Speisekart­e stehen unter anderem diverse Evergreens vergangene­r Jahrzehnte. Musik satt gibt es am Samstag auch im Theater Leidinger in Saarbrücke­n.

und beide Absolventi­nnen der Saarbrücke­r Musikhochs­chule, stillen an Harfe und Klavier den musikalisc­hen Hunger des Publikums.

Wer dagegen ungern auswärts isst, dem seien die Albentipps auf unserer Musikseite empfohlen. Zuhause schmeckt es ja sowieso am besten. In diesem Sinne: Hauptsach’ gudd gess und der Rest ist Schweigen.

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