Saarbruecker Zeitung

Ortsvorste­herin will auch Kühe für den Nahverkehr einspannen

Bereits in diesem Jahr könnte in einem Zweibrücke­r Stadtteil das „Esel-Taxi“anlaufen.

- VON MATHIAS SCHNECK Produktion dieser Seite: Stephanie Schwarz Daniel Kirch

Bundesweit­es Echo findet der Vorstoß von Susanne Murer. Die Mörsbacher Ortsvorste­herin, die ein „Arche-Dorf“mit einem „Esel-Taxi“in dem Zweibrücke­r Stadtteil gründen möchte, hat nicht nur auf Facebook in ein Wespennest gestochen. Auch das Internet-Portal „t-online“berichtete über die Pläne für ein „Esel-Taxi“. Innerhalb weniger Stunden kommentier­ten 140 Menschen aus der gesamten Republik das Vorhaben – viele ätzend und voller Ironie, einige hingegen begrüßten den ungewöhnli­chen Vorstoß.

Murer hatte bereits zuvor im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, dass sie die Kritik gelassen sehe. Man dürfe sich gerne witzig äußern, es müsse ja nicht gleich ausfällig werden. Die Ortsvorste­herin, Mitglied der Grünen, zeigt sich selbstbewu­sst: Sie ist davon überzeugt, dass die „Esel-Taxis“genauso zur Attraktion werden wie das geplante „Arche-Dorf“, das zahlreiche Tiere, unter anderem auch bedrohte Rassen, beherberge­n soll.

Murer will nächsten Monat mit Vertretern der Gesellscha­ft zur Erhaltung alter und gefährdete­r Haustierra­ssen (GEH) sprechen. Die GEH zeichnet für das Projekt „Arche-Dorf“verantwort­lich. Murer: „Momentan ist ja die Grüne Woche in Berlin, die läuft bis 28. Januar, Vertreter der GEH sind vor Ort.“Daher müsse sie mit Gesprächen noch warten, im Februar soll es ans Eingemacht­e gehen.

Ein „Arche-Dorf“könnte ihrer

„Das könnten auch

Kühe machen.“

Susanne Murer

Ortsvorste­herin von Mörsbach

Meinung nach im Sommer 2019 in Mörsbach stehen, die „Esel-Taxis“schon in diesem Jahr antraben. Wobei Murer überlegt, nicht nur Esel vor die Karren zu spannen: „Das könnten auch Kühe machen“, sagt sie. Das wäre genauso einen Attraktion, die Tiere seien hierfür auch geeignet.

Aus dem niedersäch­sischen Steinlah, wo 2009 das erste „Arche-Dorf“in der Republik entstand, kommt eine mahnende Stimme. Hans-Jürgen Hesse, der gemeinsam mit anderen Hofbetreib­ern nahe Salzgitter das „Arche-Dorf“führt, sagte: „Es braucht ganz schön viel Anlaufzeit, bis ein ,Arche-Dorf’ realisiert ist. Mörsbach sollte dafür drei Jahre Zeit einplanen.“Da würde es also nichts mit dem von Murer geplanten Starttermi­n Sommer 2019.

Hesse begrüßte es, dass sich Mörsbach für bedrohte Arten einsetzen und Besuchern die Tiere näherbring­en wolle. Er widersprac­h allerdings Murer, die gesagt hatte, sie müsse für das Vorhaben einen Verein gründen. Ein „Arche-Dorf“sei kein Verein. Hesse zog eine positive Bilanz zu seinem „Arche-Dorf“in Steinlah. Es kämen regelmäßig Erwachsene und Kinder, um die Tiere zu erleben. Ferner sei das jährliche Hoffest in Steinlah ein Erfolg. Die Arbeit lohne sich also.

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FOTOS: PFÖRTNER/DPA, BERG/DPA Esel sind für die „ökologisch­e Taxi-Fahrt“in Zweibrücke­n-Mörsbach bereits fest eingeplant. Jetzt sollen auch Kühe vor den Karren gespannt werden. Denn was ein Esel kann, kann eine Kuh erst recht.
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