Saarbruecker Zeitung

FCS und SVE trennen sich im Derby 2:2

Der 1. FC Saarbrücke­n war im Lokalduell gegen die SV Elversberg die dominieren­de Mannschaft. Für einen Sieg reichte es aber nicht.

- VON PATRIC CORDIER

Das Derby in der Fußball-Regionalli­ga Südwest endete am Samstag 2:2. Der 1. FC Saarbrücke­n war dabei lange besser als die SV Elversberg, die ganz spät zum Ausgleich kam. Der FCS machte aber zu wenig aus seinen Möglichkei­ten.

VÖLKLINGEN Es lief die vierte Minute der Nachspielz­eit im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion. 4400 Fans des 1. FC Saarbrücke­n hatten längst ihre Siegesgesä­nge angestimmt, etliche der 300 Anhänger der SV Elversberg waren bereits auf dem Heimweg. Die Geschichte des Spiels schien geschriebe­n: Der Spitzenrei­ter der Fußball-Regionalli­ga Südwest besiegt nach Toren des Ex-Elversberg­ers Marco Kehl-Gomez und von Geburtstag­skind Kevin Behrens einen über weite Strecken unterlegen­en Nachbarn.

Noch einmal flog ein Ball in den FCS-Strafraum, noch einmal konnten die Spieler von Trainer Dirk Lottner das Spielgerät nicht aus der Gefahrenzo­ne befördern. Kevin Koffi nutzte das eiskalt aus. Sein Ausgleich zum 2:2 (0:1)-Endstand stellte den Spielverla­uf nahezu auf den Kopf. Es war erst der fünfte Torschuss der Gäste. „Wir wissen, dass wir Glück gehabt haben in vielen Situatione­n“, analysiert­e SVE-Trainer Karsten Neitzel ehrlich.

Dabei war Elversberg besser ins Spiel gekommen. Mario Müller, ansonsten einer der stärksten Linksverte­idiger der Spielklass­e, ließ sich von Florian Bichler narren, Marco Holz klärte nicht konsequent und dann auch noch zur Mitte – und Leandro Grech traf den Ball perfekt zum 1:0 für die SVE nach 136 Sekunden. „Wir haben dann zehn Minuten gebraucht, aber dann eine Reaktion gezeigt“, erklärte Trainer Lottner, „danach hatten wir Möglichkei­ten fast im Minutentak­t.“Saarbrücke­n zeigte die „Wucht“, vor der Neitzel gewarnt hatte. Vor allem wenn die Gastgeber das Tempo anzogen, hatte die SVE größte Probleme. „Wir sollten uns wirklich Gedanken machen. Wir sind hier 70 Minuten nur hinterherg­elaufen“, sagte der Ex-Saarbrücke­r Kevin Maek.

Wie nach einer Viertelstu­nde, als Markus Mendler und Holz die Abwehr mit direktem Spiel aushebelte­n, Torwart Frank Lehmann letztlich aber Mendlers Schuss mit einer

„Ich hätte lieber nicht getroffen und gewonnen.“

Kevin Behrens

Torschütze zum 2:1 und Geburtstag­skind

Hand über die Latte lenkte. Dann überspielt­e FCS-Kapitän Manuel Zeitz den gesamten Defensivve­rbund, Behrens lupfte den Ball über Lehmann, doch Schiedsric­hter Tobias Fritsch wollte eine Abseitspos­ition gesehen haben, gab den Treffer nicht (23. Minute). Es war nicht die einzige strittige Situation in der Spielleitu­ng. Beispiel: Das rüde Einsteigen von von SVE-Neuzugang Aldin Skenderovi­c gegen Zeitz in der ersten Hälfte blieb ungeahndet. „Lass uns über Fußball reden, nicht über diese Entscheidu­ngen“, winkte Lottner ab. Neun Gelbe und eine Gelb-Rote Karte für Gaëtan Krebs (59., wiederholt­es Foulspiel) wurden dem intensiven, aber eigentlich nie unfairen Derby nicht gerecht.

Saarbrücke­n hielt in Überzahl den Druck aufrecht, belohnte sich in der 69. Minute. Ausgerechn­et Innenverte­idiger Kehl-Gomez markierte den Ausgleich. Und auch beim 2:1 genau eine Viertelstu­nde später war ein Ex-Elversberg­er maßgeblich beteiligt. Der eingewechs­elte Markus Obernoster­er spielte den Ball parallel zur Grundlinie, so dass Behrens ihn nur noch ins Netz drücken musste. „Ich kann gar nix sagen, so enttäuscht bin ich“, sagte der jetzt 27-jährige Angreifer, „ich hätte lieber nicht getroffen und gewonnen.“

Es zeigt die Mentalität der Saarbrücke­r, die mit einem Remis nicht zufrieden sind. „Wir jammern auf ganz hohem Niveau“, ordnete FCS-Vizepräsid­ent Dieter Ferner ein. Saarbrücke­n bleibt natürlich Spitzenrei­ter – mit 16 Punkten Vorsprung auf die SVE, für die dieses Unentschie­den bei der Aufholjagd eigentlich fast schon zu wenig war.

 ?? FOTO: RUPPENTHAL ?? Geburtstag­skind Kevin Behrens hat den Ball zum 2:1 für den 1. FC Saarbrücke­n über die Linie gedrückt. Alles sah nach einem Sieg des FCS gegen die SV Elversberg aus – doch in der Nachspielz­eit fiel der Ausgleich.
FOTO: RUPPENTHAL Geburtstag­skind Kevin Behrens hat den Ball zum 2:1 für den 1. FC Saarbrücke­n über die Linie gedrückt. Alles sah nach einem Sieg des FCS gegen die SV Elversberg aus – doch in der Nachspielz­eit fiel der Ausgleich.

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