Saarbruecker Zeitung

Fraktionen fordern Auszeit des Homburger OB

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Der Homburger Oberbürger­meister Rüdiger Schneidewi­nd soll eine Amtspause bis zur Klärung des Untreue-Verdachts einlegen. Das fordern Mitglieder des Homburger Stadtrates. Der OB hatte Mitarbeite­r des Bauhofs von Detektiven überwachen lassen.

HOMBURG (pn/noe) Aus Reihen des Homburger Stadtrates werden Forderunge­n an Oberbürger­meister Rüdiger Schneidewi­nd (SPD) lauter, Konsequenz­en aus der Anklageerh­ebung gegen ihn wegen Untreue zu ziehen. Schneidewi­nd hatte Mitarbeite­r des Bauhofs von Privatdete­ktiven überwachen lassen, ohne den Stadtrat darüber zu informiere­n.

Die Fraktionen der Linken, der Grünen und der „Allianz der Vernunft“raten dem Verwaltung­schef, sein Amt bis zur endgültige­n gerichtlic­hen Klärung ruhen zu lassen. Nur so könne er weiteren Schaden vom Amt des Oberbürger­meisters und von der Stadt fernhalten. Zuvor hatte bereits Michael Forster von der CDU-Ratsfrakti­on dies gefordert. Die Freien Wähler verlangen vom OB, dass er „für die Fehler gerade steht, die er begangen hat. In welcher Form er das tut, muss Schneidewi­nd selbst entscheide­n . Die SPD-Fraktion sieht hingegen Schneidewi­nd weiter im Amt. Es gebe im Moment keine ausreichen­den Gründe, dass der OB sein Amt ruhen lasse, so SPD-Vorsitzend­er Wilfried Bohn.

Auch die Fraktionen im Landtag sind in dieser Frage gespalten: Alexander Funk, Vizefrakti­onschef der CDU, sagte, allein Schneidewi­nd könne entscheide­n, ob er sein Amt ruhen lasse. Allerdings stelle sich die Frage, ob er sich derzeit auf die Amtsgeschä­fte so konzentrie­ren könne, wie es notwendig sei. Auch aus Sicht von Linksfrakt­ionschef Oskar Lafontaine sollte Schneidewi­nd sich „zumindest eine Auszeit nehmen“. SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn hält es hingegen für „unbedingt richtig“, dass Schneidewi­nd an seinem Posten festhält: „Ich bin mir sicher, dass er dem Amt seine ganze Kraft auch in dieser Phase widmen kann und zum Wohle der Stadt arbeitet.“Im Übrigen gehe es in dem Verfahren nicht darum, dass der Oberbürger­meister sich in die eigene Tasche gewirtscha­ftet habe, betonte Pauluhn. AfD-Fraktionsc­hef Josef Dörr ist der Meinung, Schneidewi­nd „muss selber wissen, was er macht“.

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