Finanzskandal in Eichstätt erschüttert die Kirche
EICHSTÄTT (dpa) Die katholische Kirche wird von einem neuen Finanzskandal erschüttert. Aus dem Vermögen der Diözese Eichstätt seien rund 60 Millionen Dollar (48,2 Millionen Euro) in ungesicherte Darlehen in die USA geflossen, bestätigte Diözese-Sprecher Martin Swientek gestern einen Bericht von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR. Gegen einen früheren Mitarbeiter und einen Immobilien-Projektentwickler sei Anzeige erstattet worden.
Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt nach eigenen Angaben bereits seit Sommer 2017 in dem Fall. Der Vorwurf gegen die Männer laute auf Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr, sagte eine Sprecherin. Die Männer seien vor Kurzem festgenommen worden. Das Geld wurde laut Swientek in „höchst fragwürdiger Weise“in den USA angelegt. Wie hoch der Schaden tatsächlich sei, könne derzeit noch nicht beziffert werden. Es hänge davon ab, wie viel Geld wieder zurückfließen könne.
Die Indizien für ein strafrechtlich relevantes Verhalten seien im Zuge der von Bischof Gregor Maria Hanke initiierten Transparenzoffensive zutage gefördert worden. Externe Fachleute waren demnach bei der Umstellung der Finanz- und Vermögensverwaltung der Diözese auf die ungesicherten Auslandskredite gestoßen. Einzelheiten will die Diözese heute bekanntgeben.