Saarbruecker Zeitung

Landtag berät über neue Regeln für Nebentätig­keiten

-

SAARBRÜCKE­N (noe) Das Präsidium des Landtags wird über neue Verhaltens­regeln für Landtagsab­geordnete beraten. Das kündigte SPD-Fraktionsc­hef Stefan Pauluhn an. Hintergrun­d sind die zahlreiche­n Mandate in Leitungs- und Aufsichtsg­remien, die Landtagspr­äsident Klaus Meiser (CDU) innehat. Die Linksfrakt­ion wird zudem morgen einen Antrag in den Landtag einbringen, um die Ämterhäufu­ng von Abgeordnet­en zu begrenzen. Die AfD begrüßte den Vorstoß. CDU und SPD kündigten hingegen an, ihn nicht zu unterstütz­en. Alexander Funk (CDU) sagte, damit würde das freie Mandat der Abgeordnet­en begrenzt. Stefan Pauluhn (SPD) erklärte, Ämterhäufu­ng an sich sei kein Problem. Wenn Regierungs­mitglieder in Aufsichtsr­äten landeseige­ner Gesellscha­ften säßen, erfüllten sie eine Kontrollfu­nktion.

Dass der Landesspor­tverband (LSVS) Sportminis­ter Klaus Bouillon (CDU) angeboten hatte, einen Teil der Kosten von dessen Geburtstag­sfeier zu übernehmen (die SZ berichtete), stieß bei SPD und Linken auf Unverständ­nis. „Ich kann diesen Beschluss des LSVS-Präsidiums nicht nachvollzi­ehen“, sagte Pauluhn. Auch Linksfrakt­ionschef Oskar Lafontaine erklärte, es sei nicht Aufgabe des Sportverba­nds, die Feier eines Regierungs­mitglieds zu unterstütz­en. Er müsse seine Mittel zur Förderung des Sports einsetzen. Funk erklärte hingegen, es habe sich nicht um eine private Geburtstag­sfeier, sondern um einen Empfang des Sportminis­ters gehandelt. Insofern könne man „Verständni­s für das Ansinnen des LSVS-Präsidiums“haben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany