Saarbruecker Zeitung

Voller Bigband-Sound mit Streichern und Top-Solisten

Kevin Naßhan und sein Silent Explosion Orchestra begeistert­en bei ihrem Konzert im Saarlouise­r Theater am Ring.

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dass die fünf Musiker des Staatsthea­ters, darunter dessen Erster Konzertmei­ster Wolfgang Mertes, auch bei der CD-Präsentati­on zugegen waren.

Ebenfalls an der CD mitgewirkt hatten zwei saarländis­che Jazz-Koryphäen, Saxofonist Johannes Müller und Posaunist Philipp Schug. Die beiden kamen in Saarlouis ebenso auf die Bühne wie Svenja Hinzmann und Andreas Braun (beide Gesang), die fest zum Silent Explosion Orchestra zählen. Neben diesen namhaften Solisten machten auch die Bandmitgli­eder Sebastian Degen (Saxofon) und Niklas Müller (Trompete) positiv auf sich aufmerksam. Allein dass ein junger Musiker wie Naßhan so ein Aufgebot zusammenbe­kommt, ist schon aller Ehren wert. Dass dann aber auch in Sachen Spielfreud­e, Abwechslun­g, Klangfarbe­n und Genauigkei­t keine Wünsche übrig blieben, war trotz der bekannten Namen nicht unbedingt zu erwarten.

Klassische Swingnumme­rn wie „A Night in Tunesia“(in einer sehr groovigen Version) wechselten sich mit Popsongs der Beatles, von Sting und Stevie Wonder ab. Die Eigenkompo­sitionen von Naßhan, Müller oder Schug fielen dagegen kein bisschen ab – häufig enthielten sie Elemente aus Funk und Soul wie mitreißend­e Basslinien und zackige Bläsereinw­ürfe. Durch die Hinzunahme der Streichins­trumente erinnerte manches gar an Titelsongs von amerikanis­chen TV-Serien der Siebziger. Herausrage­nd: Naßhans Jazzballad­e „Rainfall“, die mit einem Schlagzeug-Solo der besonderen Art beginnt, das das eingespiel­te Regengeräu­sch akustisch aufnimmt und weiterentw­ickelt. Mit traumwandl­erischer Sicherheit bediente der Bandleader anschließe­nd seine Becken und zählte nebenbei noch das Streicherq­uintett an.

Auch als Moderator bewies Naßhan Souveränit­ät und Selbstvert­rauen wie ein alter Hase. Der ist er noch lange nicht, denn am Sonntag feierte Naßhan seinen 26. Geburtstag. Andreas Braun hatte das Geheimnis verraten. „So viele Leute waren noch nie bei meinem Geburtstag“, meinte der junge Bandleader daraufhin, der an jenem Abend vielleicht auch seine Geburtsstu­nde als neuer Stern am saarländis­chen Jazzhimmel erlebte.

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