Saarbruecker Zeitung

Gedenken an die Toten von München

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel, Mark Weishaupt

MANCHESTER/MÜNCHEN (dpa) Am heutigen Dienstag jährt sich das Flugzeug-Unglück von München zum 60. Mal. Am 6. Februar 1958 verunglück­te in München ein Flugzeug mit Profis von Manchester United. 23 Menschen starben bei der Katastroph­e. Es war eine der größten Tragödien in der Geschichte des europäisch­en Fußballs.

Die Maschine mit dem aufstreben­den United-Team von Trainer Matt Busby – wegen des jugendlich­en Alters der Spieler „Busby Babes“genannt – war nach dem 3:3 im Europapoka­l-Spiel in Belgrad und der Halbfinal-Qualifikat­ion auf dem Weg nach Hause. Die zweimotori­ge Maschine war in München zwischenge­landet um aufzutanke­n. Dann gab es bei heftigem Schneetrei­ben Startprobl­eme.

Pilot James Thain versuchte gegen 15 Uhr nach zwei missglückt­en Startversu­chen erneut abzuheben. Doch die Maschine beschleuni­gte nur langsam. „Wir sind gar nicht erst abgehoben“, erinnert sich Ex-United-Spieler Sir Bobby Charlton, der damals 20 Jahre alt war. „Wir sind in ein Haus gekracht, und ich glaube, in ein paar andere Hinderniss­e.“Der Kapitän bekam den Flieger nicht von der Startbahn, konnte ihn aber auch nicht mehr stoppen. Das Flugzeug raste über die Grasnarbe in die Umzäunung des damaligen Flughafens in Riem und zerschellt­e. Grund des Unglücks war laut späteren Ermittlung­en Schneemats­ch auf der Startbahn. Charlton war einer von 21 Überlebend­en.

Die Tragödie traf die Arbeiterst­adt im Nordwesten Englands schwer. Die Opfer werden dort heute noch als Helden verehrt. Am Stadion Old Trafford erinnert eine Uhr an sie. Neben den Spielern gehörten drei Vereinsfun­ktionäre, acht Sportjourn­alisten, zwei weitere Passagiere und zwei Besatzungs­mitglieder zu den Opfern. Trainer Matt Busby überlebte schwer verletzt und baute später ein neues Team von „Busby Babes“auf.

Heute findet auf dem Manchester­platz im Stadtteil Trudering eine Gedenkvera­nstaltung mit Oberbürger­meister Dieter Reiter und den FC-Bayern-Verantwort­lichen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge statt. Dort steht ein Denkmal für die Opfer des Unglücks. 1000 Fans von United wollen heute kommen und der Opfer gedenken. Zuvor wollen sie den ehemaligen Krankensch­western und Ärzten des Klinikums rechts der Isar danken, die die Überlebend­en behandelte­n.

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