Gedenken an die Toten von München
MANCHESTER/MÜNCHEN (dpa) Am heutigen Dienstag jährt sich das Flugzeug-Unglück von München zum 60. Mal. Am 6. Februar 1958 verunglückte in München ein Flugzeug mit Profis von Manchester United. 23 Menschen starben bei der Katastrophe. Es war eine der größten Tragödien in der Geschichte des europäischen Fußballs.
Die Maschine mit dem aufstrebenden United-Team von Trainer Matt Busby – wegen des jugendlichen Alters der Spieler „Busby Babes“genannt – war nach dem 3:3 im Europapokal-Spiel in Belgrad und der Halbfinal-Qualifikation auf dem Weg nach Hause. Die zweimotorige Maschine war in München zwischengelandet um aufzutanken. Dann gab es bei heftigem Schneetreiben Startprobleme.
Pilot James Thain versuchte gegen 15 Uhr nach zwei missglückten Startversuchen erneut abzuheben. Doch die Maschine beschleunigte nur langsam. „Wir sind gar nicht erst abgehoben“, erinnert sich Ex-United-Spieler Sir Bobby Charlton, der damals 20 Jahre alt war. „Wir sind in ein Haus gekracht, und ich glaube, in ein paar andere Hindernisse.“Der Kapitän bekam den Flieger nicht von der Startbahn, konnte ihn aber auch nicht mehr stoppen. Das Flugzeug raste über die Grasnarbe in die Umzäunung des damaligen Flughafens in Riem und zerschellte. Grund des Unglücks war laut späteren Ermittlungen Schneematsch auf der Startbahn. Charlton war einer von 21 Überlebenden.
Die Tragödie traf die Arbeiterstadt im Nordwesten Englands schwer. Die Opfer werden dort heute noch als Helden verehrt. Am Stadion Old Trafford erinnert eine Uhr an sie. Neben den Spielern gehörten drei Vereinsfunktionäre, acht Sportjournalisten, zwei weitere Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder zu den Opfern. Trainer Matt Busby überlebte schwer verletzt und baute später ein neues Team von „Busby Babes“auf.
Heute findet auf dem Manchesterplatz im Stadtteil Trudering eine Gedenkveranstaltung mit Oberbürgermeister Dieter Reiter und den FC-Bayern-Verantwortlichen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge statt. Dort steht ein Denkmal für die Opfer des Unglücks. 1000 Fans von United wollen heute kommen und der Opfer gedenken. Zuvor wollen sie den ehemaligen Krankenschwestern und Ärzten des Klinikums rechts der Isar danken, die die Überlebenden behandelten.