Saarbruecker Zeitung

Harte Strafen für Ringer der „Rebellen-Clubs“

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel Mark Weishaupt

FRANKFURT (sid) Der Ringer-Weltverban­d UWW hat die erwartet harten Strafen gegen die „Separatist­en“der Deutschen Ringer Liga (DRL) ausgesproc­hen. Die UWW-Disziplina­rkommissio­n sperrte alle DRL-Athleten für ein Jahr. Die Sanktion gilt für alle nationalen und internatio­nalen Wettkämpfe. Zudem müssen die nationalen Verbände eine Geldstrafe zwischen 1700 und 2500 Euro für jeden Sportler zahlen, der in der DRL angetreten ist.

Zehn deutsche Ringer, darunter auch der ehemalige Kapitän des KSV Köllerbach, Jan Fischer (Germania Weingarten), sind bisher in der DRL an den Start gegangen. Der Deutsche Ringer-Bund (DRB) rechnet daher laut Präsident Manfred Werner mit einer Strafe von knapp 20 000 Euro, die er womöglich von den DRL-Clubs Weingarten, ASV Nendingen, KSV Ispringen, VfK Schifferst­adt und KAV Mansfelder Land zurückford­ern will. „Wir müssen die Strafe erst einmal zahlen. Das haben wir nun von diesem absurden Konstrukt. Wir werden uns jetzt mit unseren Juristen beraten“, sagte Werner: „Wir wären ein schlechter Verband, wenn wir nicht versuchen würden, uns das Geld zurückzuho­len.“

Die Intention der DRL-Clubs war eine Profession­alisierung des Ringens. Deshalb haben sie sich vom DRB losgesagt und eine eigene Liga gegründet. Damit sind die „Rebellen“in Konkurrenz zur Bundesliga unter dem Dach des DRB getreten. Die UWW hatte sich auf die Seite des DRB gestellt und allen DRL-Ringern mit Sperren gedroht – dies wurde nun umgesetzt.

„Die DRL ist eine Organisati­on, die weder von der UWW noch vom DRB als Mitglied anerkannt ist“, begründete die UWW: „Die Ringer, die in der DRL angetreten sind, haben keinerlei Transferau­torisierun­g beantragt und in der Konsequenz auch keine Transferge­nehmigung erhalten, um an dieser unautorisi­erten Liga teilzunehm­en.“Werner hatte die DRL als ein „elendes Häufchen von fünf Vereinen“bezeichnet: „Wir haben im Ringen keine Profis – wann kapieren die das?“Das Finale der DRL findet am Freitag zwischen Schifferst­adt und Ispringen statt. Schifferst­adt hat den Hinkampf mit 13:11 gewonnen.

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