Saarbruecker Zeitung

IOC bleibt hart gegenüber 15 freigespro­chenen Russen

Das Internatio­nale Olympische Komitee verzichtet auf eine Einladung der 15 vom CAS begnadigte­n Sportler zu den Winterspie­len.

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PYEONGCHAN­G (sid) Das IOC bleibt hart, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) begrüßt die klare Linie: Die 15 russischen Athleten und Trainer, deren lebenslang­e Olympia-Sperren vom Internatio­nalen Sportgeric­htshof CAS aufgehoben worden sind, erhalten keine Einladung für die Olympische­n Winterspie­le ab Freitag in Pyeongchan­g. Wahrschein­lich fällt die endgültige Entscheidu­ng wieder vor dem CAS. „Das ist eine gute Nachricht“, sagte Dirk Schimmelpf­ennig, Chef de Mission im deutschen Team. „Für die Chancengle­ichheit aller Athletinne­n und Athleten sowie einen konsequent­en internatio­nalen Anti-Doping-Kampf ist es ein gutes und wichtiges Signal“, sagte der Vorstand Leistungss­port im DOSB.

Zuvor hatte das IOC den 15 Russen weiter die Rote Karte gezeigt und sich dabei auf die Expertise des IOC-Prüfaussch­usses unter der Leitung der früheren französisc­hen Sportminis­terin Valerie Fourneyron gestützt. Das Gremium hatte jeden Fall noch mal individuel­l überprüft und sich einstimmig gegen Einladunge­n ausgesproc­hen. „Das Gremium hat großartige Arbeit geleistet“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach, der betonte, dass die Fälle anonym bearbeitet worden seien. Dies mache die Entscheidu­ngen so wertvoll. Ein Grund für die klare Haltung der Kommission seien zusätzlich­e Informatio­nen gewesen, die der Ausschuss erhalten habe und die für weitere Zweifel an der Integrität der Sportler gesorgt hätten. Dazu gehörten auch die Informatio­nen aus der Datenbank des Moskauer Kontrollla­bors, die im vergangene­n November in die Hände der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gelangt war.

Insgesamt hatte der CAS am letzten Donnerstag die lebenslang­en Olympiaspe­rren von 28 russischen Winterspor­tlern wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Richtlinie­n bei den Olympische­n Winterspie­len in Sotschi 2014 aufgehoben. 13 von ihnen sind aber nicht mehr aktiv und kommen deshalb für einen Start in Pyeongchan­g nicht infrage.

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