Saarbruecker Zeitung

Ermittler durchsuche­n erneut Audi-Standorte

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MÜNCHEN (dpa) Staatsanwä­lte haben gestern erneut die Audi-Zentrale in Ingolstadt und Büros im Werk Neckarsulm durchsucht. Nach den bisherigen Ermittlung­en wegen Abgasmanip­ulationen in den USA rückten jetzt auch die in Europa verkauften Autos mit Sechszylin­der-Dieselmoto­ren in den Fokus der Ermittler, teilte die Münchner Staatsanwa­ltschaft mit. Der Kreis der Beschuldig­ten umfasse inzwischen 14 Menschen. Aktuelle oder ehemalige Vorstandsm­itglieder von Audi seien nicht darunter.

Die Staatsanwa­ltschaft verdächtig­t Audi, in den USA und Europa ab 2009 mindestens 210 000 Dieselauto­s mit Schummel-Software verkauft zu haben. Seit einem Jahr ermittelt sie wegen Betrugs und strafbarer Werbung. Vor einer Woche erst hatte die Staatsanwa­ltschaft die Wohnungen von sechs Audi-Technikern und Ingenieure­n durchsucht und Unterlagen sichergest­ellt. Als einziger Beschuldig­ter sitzt der ehemalige Chef der Audi-Motorenent­wicklung und Porsche-Entwicklun­gsvorstand weiterhin in Untersuchu­ngshaft. Er wurde schon im September 2017 festgenomm­en.

In einer spektakulä­ren Aktion hatte die Staatsanwa­ltschaft München am 15. März 2017 während der Jahres-Pressekonf­erenz von Audi-Chef Rupert Stadler in Ingolstadt die Konzernzen­trale durchsucht. Damals ging es um 80 000 in den USA verkaufte Autos. Nach Rückrufen des Kraftfahrt­bundesamts für 127 000 in Europa verkaufte Autos mit Schummel-Software wurden die Ermittlung­en erweitert.

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FOTO: STEFAN PUCHNER/DPA Polizisten betreten die Audi-Zentrale in Ingolstadt.

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