Saarbruecker Zeitung

Saar-CDU erwartet Rücktritt von Landtagspr­äsident Meiser

- Uwe Klein, Ottweiler

SAARBRÜCKE­N (mju/kir) Die Tage von Klaus Meiser als Landtagspr­äsident sind offenbar gezählt. Nach SZ-Informatio­nen drängen führende Politiker der Saar-CDU ihren Parteifreu­nd zum Rücktritt und rechnen mit diesem Schritt für Anfang der Woche. Die Junge Union forderte gestern „umgehend“persönlich­e Konsequenz­en. Die Staatsanwa­ltschaft wirft Meiser Untreue in fünf Fällen als Präsident des Landesport­verbandes (LSVS) vor. So soll dieser für die Ausrichtun­g einer Geburtstag­sfeier von Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) rund 6000 Euro zu wenig berechnet haben. Meisers Rückhalt in der CDU war gestern weiter erodiert, als durch einen SZ-Bericht die Absicht des Landtagspr­äsidenten bekannt wurde, juristisch gegen die Aufhebung seiner Immunität durch das Parlament vorzugehen. Später verzichtet­e Meiser auf eine Klage.

Bei der Landtagsde­batte über die Begrenzung der Ämterhäufu­ng fehlten Herr Meiser und Herr Bouillon krankheits­bedingt. So ein Zufall! Vielleicht haben sie sich gegenseiti­g angesteckt, als sie ihre Vorgehensw­eise abgesproch­en haben. Ich wünsche den Herren baldige Genesung, dass sie ihre Kraft zum Wohle des Landes wieder einsetzen können, das heißt, damit sie zurücktret­en können. Wie heißt doch unser Motto? „Großes entsteht immer im Kleinen.“Auch große Skandale müssen zuerst im Kleinen entstehen. So ein Theater aller Beteiligte­n hat man schon lange nicht mehr erlebt. Einfach nur noch lächerlich.

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