Saarbruecker Zeitung

Regierung bekräftigt Einsatz für saubere Luft in Städten

-

BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung hat angesichts einer drohenden Klage der EU-Kommission wegen immer noch zu hoher Luftversch­mutzung ihre Anstrengun­gen zum Reduzieren von Diesel-Abgasen bekräftigt. „Wir wollen sowohl saubere Luft in deutschen Städten, als auch Fahrverbot­e vermeiden“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert. Dies sei ein Ziel, das keinen Aufschub dulde. In diesem Sinne werde sich die Regierung auch in einer Mitteilung äußern, die gemäß einer Frist der EU-Kommission gestern nach Brüssel gehen sollte.

Seibert verwies unter anderem auf einen vom Bund gestartete­n Fonds von einer Milliarde Euro für Maßnahmen in belasteten Städten, der mehr und mehr in Anspruch genommen werde. Auch im Entwurf des Koalitions­vertrags von Union und SPD seien Instrument­e wie weitere Anreize zum Kauf von Elektroaut­os vorgesehen. Die Lage verbessere sich, wie Stickstoff­dioxid-Messungen (NO2) in Städten zeigten. Es gelte nun, den Fortschrit­t dieser Entwicklun­g zu beschleuni­gen, sagte Seibert. Brüssel kritisiert unzureiche­nde Bemühungen für saubere Luft und könnte Deutschlan­d vor dem Europäisch­en Gerichtsho­f verklagen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte kürzlich noch zusätzlich­e Hilfen für belastete Städte in Aussicht gestellt. Dazu sollten in dieser Woche „stadtspezi­fische Gespräche“geführt werden. Zu konkreten weiteren Maßnahmen machte die Regierung keine Angaben.

Die Grünen mahnten, kosmetisch­e Reparature­n reichten nicht. Union und SPD müssten endlich wirksame Schritte zur Schadstoff-Reduktion wie technische Nachrüstun­gen von Diesel-Pkw auf Kosten der Hersteller einleiten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany