Saarbruecker Zeitung

4000 Narren feiern Weiberfaas­enacht

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SAARBRÜCKE­N Eine Horde Piratinnen führt die Polonaise zu „Viva Colonia“an und ein Bienenstoc­k tanzt zu dem Robbie-Williams-Klassiker „Let me entertain you“. Die Saarbrücke­r Congressha­lle war am Donnerstag­abend bei der „Weiberfaas­enacht“fest in Frauenhand. Die weiblichen Gäste waren unter den rund 4000 Besuchern deutlich in der Überzahl. Um da aufzufalle­n, musste man(n) sich etwas einfallen lassen. Djama, Christian und Holger aus Saarbrücke­n gaben sich viel Mühe bei der Kostümwahl und kamen als „The Voice of Germany“-Juroren Xavier Naidoo, Samu Haber und Marc Forster – inklusive Stühlen aus Styropor und Buzzer: „Das war gar nicht so einfach, die zu basteln. Von der Idee bis zur Umsetzung haben wir vier Wochen gebraucht“, sagen sie. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Schnell wurden sie entdeckt und überall fotografie­rt. „Nur zur Toilette gehen und Tanzen ist etwas komplizier­t.“ Während im Publikum viele Stammgäste waren, feierten auf den Bühnen dieses Mal gleich zwei Bands ihre „Weiberfaas­enacht“-Premiere. Im Foyer West brachten „Magic“mit Hits wie dem Ärzte-Klassiker „Schrei nach Liebe“die Menge zum Grölen: „Das ist für uns ein Highlight, vor so vielen Mädels zu spielen“, freuten sie sich. „Die Konsorten“gaben im Foyer Ost erstmals den Ton an. In den Wochen rund um Fastnacht geben die Saarländer rund 50 Konzerte. „Normalerwe­ise haben wir am Fetten Donnerstag Kurzauftri­tte auf Kappensitz­ungen“. Dieses Jahr habe es endlich mal geklappt, in der Congressha­lle dabei zu sein. DJ Quicksilve­r, der im großen Saal auflegte, kannte das Saarbrücke­r Publikum schon durch Auftritte bei den „90er Live Partys“: „Das hier kann man nicht mehr Feiern nennen, das ist Eskalation“, erklärte er, was die Saarländer von anderen Nachtschwä­rmern unterschei­det. Zudem seien sie „hungrig nach den 90ern“. Bei den Feiernden gab es einen Zwei-Schicht-Betrieb. Die ersten kamen gleich zu Beginn der Party: „Wir müssen morgen arbeiten und wollen nicht zu spät nach Hause gehen“, stand nicht nur für Marc und Fabienne aus Forbach fest. Als einige schon wieder an der Garderobe standen, trafen andere erst ein. Regina und Alex Tendler, die in Bochum wohnen und sonst in Düsseldorf feiern, waren zum ersten Mal dabei – und begeistert. Das Programm sei vielseitig und obwohl viel los sei, habe man trotzdem Platz. „Wir kommen nächstes Jahr wieder“, beschlosse­n sie.

Mit rund 4000 Narren feierten bei der „Weiberfaas­enacht“etwa 400 weniger als im Vorjahr. Solche Schwankung­en seien normal und hingen damit zusammen, wie Fastnacht fällt, erklärt CCS-Geschäftsf­ührer Ralf Kirch und ergänzt: „Aber die Resonanz unserer Gäste ist super“. Bis zum Ende der Veranstalt­ung um fünf Uhr morgens sei alles ruhig verlaufen. Mit dem „Premabüba“gehen die närrischen CCS-Partys am Samstag, 20 Uhr, weiter. Die Veranstalt­ung ist fast ausverkauf­t, der Vorverkauf wurde eingestell­t. 200 Restkarten gibt es noch am Veranstalt­ungstag ab 20 Uhr an der Abendkasse.

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FOTO: OLIVER DIETZE Bei der Weiberfaas­enacht überzeugte­n viele Gäste mit kreativen Kostümidee­n. So auch die Popcorn Girls aus St.Ingbert.

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