Saarbruecker Zeitung

Schüler ermitteln ihre besten Redner.

Schüler übten sich im Rotenbühl-Gymnasium im Rededuell. Die besten Debattante­n stehen nun im landesweit­en Finale.

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Die Debattante­n und das Publikum verlassen den Raum. Die Jury bleibt allein zurück. Sie ist wild zusammenge­würfelt, eine Lehrerin, vier Schüler, alle von unterschie­dlichen Schulen. Sie müssen die einzelnen Teilnehmer nun mit Punkten bewerten. Manchmal gibt es direkt klare Sieger, manchmal sind die debattiere­nden Schüler so nah beieinande­r, dass die Jury etwas länger braucht. Nach dieser Debatte ist Letzteres der Fall.

Vor der Tür werden die vier Teilnehmer langsam nervös. Unberechti­gt, wie sich herausstel­lt. Denn am Ende holen genau die vier die meisten Punkte aus den beiden Debatten, genau die vier qualifizie­ren sich für die Final-Debatte.

Das Schlussthe­ma lautet dann: „Sollen Gewalttate­n gegen kommunale Amts- und Mandatsträ­ger härter bestraft werden?“

Ob sie für oder gegen ein Thema argumentie­ren wollen, können die Schüler untereinan­der ausmachen. Gelingt das nicht, so entscheide­t das Los. Für eine Meinung, der man selbst nicht ganz zustimmt, zu argumentie­ren und gegen die Argumente anderer zu verteidige­n, kann nicht ganz einfach sein. Es bringt aber auch den Vorteil mit sich, beide Seiten bei der Vorbereitu­ng beleuchten zu müssen. So kann es auch schon einmal vorkommen, dass man seine eigene Meinung zu einem Thema in Anbetracht aller Fakten vielleicht über den Haufen wirft. „Letztes Jahr hatten wir das Thema der Cannabis-Legalisier­ung“, sagt Julius Groß. „Am Anfang dachte ich, dass ich strikt dagegen bin. Doch dann hab‘ ich gesehen, dass es schon ein paar gute Argumente dafür gibt.“

Zum Finale geht es auf die große Bühne des Pavillons. Vier Stehtische sind speziell für die letzte Debatte aufgestell­t, zwei weiß, zwei rot. Mikrofonch­eck, die Debattante­n stellen sich vor, es geht los. Dabei geht die Debatte erstaunlic­h in die Tiefe. Das Recht auf körperlich­e Unversehrt­heit der öffentlich­en Amtsträger wird abgewogen gegenüber den Bedenken eines Zwei-Klassen-Strafgeset­zes. Eine gute Vorbereitu­ng ist dafür absolut notwendig. Auch weil es innerhalb der Debatte nicht nur beim Reden über die Probleme bleiben soll. Es sollen auch Maßnahmen herausgear­beitet werden, mit denen man das erreichen will, worüber man debattiert.

Am Ende gehen Jan-Luca Pfeiffer vom Willi-Graf-Gymnasium und Julian Groß vom Rotenbühl-Gymnasium mit der besten Wertung aus der Debatte heraus. Sie qualifizie­ren sich damit für den Landesents­cheid in Saarbrücke­n im März. Moritz Eichinger ist allerdings auch mit seinem dritten Platz mehr als zufrieden. Vor allem nach seiner späten Nachnomini­erung. „Ich hab‘ gar nicht damit gerechnet, überhaupt ins Finale zu kommen“, sagt Moritz Eichinger.

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FOTO: TOBIAS EBELSHÄUSE­R An den roten Tischen diskutiert­en Moritz Eichinger (links) und Jan-Luca Pfeiffer, am linken Tisch Julius Groß und Jette Biehl.

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