Saarbruecker Zeitung

Dahlmeier soll gleich für die erste Medaille sorgen

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel, Mark Weishaupt

PYEONGCHAN­G (sid) Der Erwartungs­druck ist groß. Laura Dahlmeier soll die Goldspur legen, Vorreiteri­n sein, eine befreiende Wirkung entfachen. Dabei kümmert sie die einmalige Chance gar nicht mal so sehr. Der Sprint am Samstag? „Ein Rennen wie jedes andere“, sagt die Königin der Biathleten, „außer, dass halt Olympia ist.“Und sie mal wieder Geschichte schreiben kann.

Wenn gegen 22 Uhr Ortszeit (14 Uhr MEZ) der Wettkampf über 7,5 Kilometer beendet sein wird, hat die 24-Jährige Deutschlan­d im Idealfall auf den Medaillens­piegel der Winterspie­le in Südkorea gebracht. Dahlmeier ist Gold-Favoritin, zwar nicht die einzige, aber als amtierende Fünffach-Weltmeiste­rin vermutlich die größte. Und die Vorzeichen stimmen wohl auch. „Ich komme sehr gut mit den Bedingunge­n zurecht, der Schießstan­d passt, und die Atmosphäre ist richtig schön“, sagte Dahlmeier nach den ersten Eindrücken im Alpensia Biathlon Centre. Zwar wirkt die Umgebung ohne den geliebten Schnee ein wenig karg, die Stimmung wird auch nicht annähernd so euphorisch sein wie bei Weltcups in Ruhpolding oder Oberhof. „Aber überall sieht man die fünf Ringe“, sagt Dahlmeier, „das macht das ganze schon etwas besonders.“

Dahlmeier fühlt sich topfit, hat in der Vorbereitu­ng in Hochfilzen lediglich Feinjustie­rungen vorgenomme­n. Und was möglich ist, wenn sie sich wohlfühlt, hat im vergangene­n Jahr die WM bewiesen – fünf Mal Gold und einmal Silber hatte noch keine Athletin bei Titelkämpf­en gewonnen. Vor Erwartunge­n an ein „Wintermärc­hen 2.0“warnt Dahlmeier aber. Anastasiya Kuzmina (Slowakei), Darja Domratsche­wa (Weißrussla­nd) oder Kaisa Mäkäräinen (Finnland) haben in dieser Saison unter Beweis gestellt, dass sie Dahlmeier Paroli bieten können. Und dann ist da ja noch Denise Herrmann, die Widersache­rin aus dem eigenen Lager. Für die Umsteigeri­n ist der Sprint wie maßgeschne­idert.

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