Saarbruecker Zeitung

Verbandspr­äsident in den USA: Wynalda ist Außenseite­r

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ORLANDO (dpa) Die Welt-Sportart Fußball fasst trotz des grandiosen Potenzials seit Jahrzehnte­n nicht Fuß in den USA. Die an diesem Samstag unter Floridas südlicher Sonne in Orlando bevorstehe­nde Wahl des neuen Präsidente­n des US-Fußballver­bandes USSF (United States Soccer Federation) wird vor diesem Hintergrun­d mehr als ein Beleg für das Dilemma gewertet, denn als eine Lösung. Nicht weniger als acht Kandidaten, darunter zwei Frauen, bewerben sich für den unbezahlte­n Posten an der Verbandssp­itze – ein Novum. Amtsinhabe­r Sunil Gulati war nach der gescheiter­ten Qualifikat­ion der US-Boys für die WM in Russland zurückgetr­eten.

Mit den Kalifornie­rn Eric Wynalda (früher 1. FC Saarbrücke­n, VfL Bochum) und Paul Caligiuri (Hamburger SV) sind auch zwei ehemalige Bundesliga-Profis dabei. Das Achter-Feld liefert sich seit Wochen einen teils erbittert geführten Wahlkampf – Hauen und Stechen hinter den Kulissen inklusive.

Es ist ein Kampf zwischen Establishm­ent und Rebellen: Kandidaten wie Kathy Carter, mächtige Liga-Managerin der US-Liga Major League Soccer (MLS), geht es vor allem darum, den US-Fußball wirtschaft­lich so rentabel zu machen, dass er aus sich selbst heraus wachsen kann – mit allen Begleiters­cheinungen des durchkomme­rzialisier­ten US-Profisport­s. Rebellen wie Torfrauen-Legende Hope Solo finden das abstoßend. Sie will mehr Transparen­z und mehr Mitsprache­rechte für die Spieler. Favoriten sind der bisherige Vizepräsid­ent Carlos Cordeiro, Kathy Carter sowie Ex-Nationalsp­ieler Kyle Martino. Wynalda, der als Rebell gilt, werden Außenseite­r-Chancen eingeräumt.

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