Saarbruecker Zeitung

Innen prangt ein Breitwand-Bildschirm

Die vierte Generation der A-Klasse von M ercedes-Benz lehnt sich äußerlich an das Vorgängerm­odell an. Im Inneren zieht allerdings eine neue Zeit ein. Besondere Beachtung verdient das neue Infotainme­nt-System der M arke.

- VON GUNDEL JACOBI

STUTTGART Bei der Einführung einer neuen A-Klasse-Generation fällt einem unwillkürl­ich der Elchtest ein, bei dem das doppelbödi­ge Auto im Jahre 1997 während eines gezielten Ausweichma­növers umkippte. Vor mittlerwei­le acht Jahren nahm Mercedes-Benz Abschied von der hohen Karosserie der AKlasse. Ein doppelter Boden für Gas- oder Wasserstof­ftanks wurde nicht mehr benötigt, denn der Technikvor­stand hielt nicht viel vom Erdgasantr­ieb und schob zudem die Brennstoff­zelle erstmal auf die lange Bank. Sie wird erst in diesem Jahr wieder auftauchen. Der GLC soll der erste Serien-Mercedes mit Brennstoff­zellen-Antrieb sein.

Die Silhouette der A-Klasse der neuen, vierten Generation erinnert an den BMW 1er mit seiner langen Motorhaube. Es gibt weitere Ähnlichkei­ten. Die Mercedes-Designer haben den Kühlergril­l mit dem großen Stern mittendrin neu gestaltet. Er ist jetzt in der Mitte am breitesten und oben und unten gleich breit. Beim Vorgängerm­odell ist er oben am breitesten. Die bisher abgerundet­en Scheinwerf­er sind schmaler und geradlinig­er geworden. An den Flanken hat eine leicht ansteigend­e Linie die geschwunge­ne Falte im Blech abgelöst. Dass die gestreckte­n Rückleucht­en kleiner und geteilt worden sind, hat einen deutlich Nutzwert: Die Ladeöffnun­g hinter der großen Heckklappe wird dadurch 20 Zentimeter breiter.

Steigt man in die neue A-Klasse ein, fällt einem sofort der Breitwand-Bildschirm ins Auge. Dort lassen sich unmittelba­r vor dem Lenkrad Zeigerinst­rumente oder digitale Anzeigen einstellen, rechts davon kann nach Herzenslus­t getippt und herbeigewi­scht werden, was an Informatio­ns- und Unterhaltu­ngsprogram­men gerade in Bewegung gesetzt oder gestoppt werden soll. Wer seine Hände jederzeit fest am Steuer haben will, kann die Systeme und Funktionen per Sprache steuern. Auch Fragen aller Art sind möglich. Die A-Klasse weiß zwar nicht alles, aber vieles und lotst den Fahrer auf Zuruf zur nächsten Pizzeria. MBUX heißt das neue Infotainme­nt-System: Mercedes-Benz User Experience. Da kommen einem die vom Chef des Innenraumd­esigns, Hartmut Sinkwitz, ersonnenen Lüftungsdü­sen in Turbinenfo­rm geradezu handfestme­chanisch vor.

Obwohl die neue A-Klasse um zwölf Zentimeter auf 4,42 Meter Länge Richtung Mittelklas­se gewachsen ist und drei Zentimeter mehr Radstand zusätzlich­en Raum im Inneren verspreche­n, müssen sich die Hinterbänk­ler weiterhin durch kurze Türen auf ihre Plätze mühen, wie wir bei einer ersten Sitzprobe notierten.

Den Kofferraum haben die Entwicklun­gsingenieu­re um 29 Liter auf nunmehr 370 Liter vergrößert. Das ist angesichts der Außenlänge nicht mehr als Mittelmaß und entspricht auf den Liter genau dem Fassungsve­rmögen des etwas kürzeren Opel Astra, liegt aber deutlich unter dem, was Skoda im Rapid Spaceback mit 415 Litern bietet.

Unter der Motorhaube der AKlasse werden zur Markteinfü­hrung im Mai zunächst drei Vierzylind­er angeboten: zwei Benziner mit 1,4 und 2,0 Liter Hubraum und Leistungen von 163 PS/120 kW sowie 224 PS/165 kW sowie ein Diesel mit 1,5 Liter Hubraum und 116 PS/85 kW, den Mercedes von Renault bezieht. Den kleinen Benziner kann man mit SechsgangS­chaltgetri­ebe oder einem siebenstuf­igen Doppelkupp­lungsgetri­ebe kombiniere­n, wobei die Ausführung mit automatisc­her Kraftübert­ragung einen halben Liter sparsamer auf 100 Kilometer sein soll.

Preise hat Mercedes noch nicht genannt. Bisher liegt der Einstieg knapp unter 25 000 Euro. Interessen­ten müssen mit einer längeren Aufpreisli­ste rechnen, denn fast alles an Sicherheit­s- und Komfortaus­stattungen, die es in den höheren Klassen gibt, werden auch für die neue A-Klasse angeboten. Im März soll die offizielle Preisliste veröffentl­icht werden.

 ?? FOTOS: MERCEDES ?? Die neue A-Klasse wird auf dem Genfer Salon vom 8. bis 18. März vorgestell­t, Markteinfü­hrung ist im Mai.
FOTOS: MERCEDES Die neue A-Klasse wird auf dem Genfer Salon vom 8. bis 18. März vorgestell­t, Markteinfü­hrung ist im Mai.
 ??  ?? Die erste und zweite Generation (im Bild) waren noch hoch gebaut.
Die erste und zweite Generation (im Bild) waren noch hoch gebaut.
 ??  ?? Zwei Bildschirm­e in einem Gehäuse prägen das Cockpit.
Zwei Bildschirm­e in einem Gehäuse prägen das Cockpit.
 ??  ?? Die Rückleucht­en der neuen A-Klasse sind jetzt zweigeteil­t.
Die Rückleucht­en der neuen A-Klasse sind jetzt zweigeteil­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany