Saarbruecker Zeitung

Sie stellen das perfekte Team zusammen

Personaldi­enstleistu­ngskaufleu­te vermitteln zwischen Bewerbern und Unternehme­n. Dabei ist Menschenke­nntnis gefragt.

-

Dazu kümmern sie sich um klassische kaufmännis­che Aufgaben, etwa im Controllin­g.

Damit ist auch das Anforderun­gsprofil vielfältig: Kaufleute müssen nicht nur rechnen können, auch das Menschlich­e muss stimmen. „Diese Verknüpfun­g gibt es in keinem anderen Ausbildung­sberuf“, erklärt Wilhelm Oberste-Beulmann, Vizepräsid­ent des Bundesarbe­itgeberver­bandes der Personaldi­enstleiste­r (BAP). „Wir wissen, dass es nicht einfach ist, aber wir haben den Beruf bewusst umfassend und in einer hohen Qualität aufgesetzt.“Das soll die Azubis für verschiede­ne Einsätze und Arbeitgebe­r wappnen.

Egal ob in der Personalve­rmittlung für Kunden oder in den Personalab­teilungen großer Unternehme­n – eines haben alle fertigen Kaufleute gemeinsam: viel Kontakt zu anderen Menschen. Nicht nur deshalb müssen Auszubilde­nde „mutig sein und eine eigene Persönlich­keit aufweisen“, sagt Raymond Opzalski, Ausbildung­sverantwor­tlicher bei der Adecco Group. „Gerade im Rekrutieru­ngsbereich muss man eigenständ­ig arbeiten und ein Gefühl dafür haben, Menschen einzuschät­zen.“

Das überrascht­e Julia Sefzick: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich in meiner Ausbildung schon so viel selber machen darf, dass ich so viel Freiraum gestellt bekomme.“Sie erzählt von Telefonint­erviews, die sie schon geführt hat – mit echten Bewerbern für echte Stellen in ihrem Unternehme­n. Davon, wie sie Bewerber kennenlern­te und schließlic­h manche von ihnen für die zu besetzende Stelle vorschlug. Einer von ihnen ist inzwischen Sefzicks Kollege. „Das war für mich ein großer Erfolg“, sagt sie. Überhaupt sei sie zufrieden mit ihrem Beruf und der eigenen Entwicklun­g. „Früher war es so, dass ich vor dem Klingeln des Telefons Angst hatte. Man weiß ja nie, wer dahinterst­eckt“, erinnert sie sich. Längst hat sie diese Angst abgelegt. Doch Herausford­erungen gebe es nach wie vor: „Wenn man einem Bewerber sagen muss, dass er die Stelle nicht bekommt, ist das noch immer eine Herausford­erung“, sagt Sefzick. „Denn nicht jede Situation ist gleich und nicht jeder Mensch ist gleich.“

Einfühlung­svermögen, Selbststän­digkeit, Analysefäh­igkeit, Kundenorie­ntierung, Verhandlun­gsgeschick — all das gehört zum Beruf dazu. Einen Realschula­bschluss sollten Azubis daher mindestens mitbringen, so Oberste-Beulmann.

Ist die Ausbildung abgeschlos­sen, gibt es verschiede­ne Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten: zum Fachwirt für Personaldi­enstleistu­ngen, etwa oder in Form eines Studiums im Bereich Personalwe­sen. Auch eine Weiterbesc­häftigung im Ausbildung­sunternehm­en ist meistens möglich: Die Übernahmec­hancen gelten als sehr gut.

 ?? FOTO: HENNING KAISER/DPA ?? Auch in der Ausbildung führt Personaldi­enstleistu­ngskauffra­u Julia Sefzik echte Bewerbungs­gespräche. Denn nur so lässt sich das für den Job nötige Gespür entwickeln.
FOTO: HENNING KAISER/DPA Auch in der Ausbildung führt Personaldi­enstleistu­ngskauffra­u Julia Sefzik echte Bewerbungs­gespräche. Denn nur so lässt sich das für den Job nötige Gespür entwickeln.

Newspapers in German

Newspapers from Germany