Saarbruecker Zeitung

Ford schafft in Saarlouis Hunderte neue Jobs

Bei Ford in Saarlouis arbeiten so viele Menschen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Wegen des neuen Focus wächst die Belegschaf­t weiter.

- VON THOMAS SPONTICCIA

„Die Vereinbaru­ng ist

ein großer Erfolg für die Belegschaf­t.“

Markus Thal

Betriebsra­tschef bei Ford Saarlouis

SAARLOUIS Der Autobauer Ford stockt in seinem Saarlouise­r Werk die Belegschaf­t kräftig auf. Anlass ist der Start des neuen Focus-Modells im laufenden Jahr. Ford übernimmt 540 Mitarbeite­r in unbefriste­te Arbeitsver­hältnisse. Weitere 274 Leiharbeit­er erhalten eine Verlängeru­ng ihrer Verträge bis zunächst Ende diesen Jahres. Zu diesem Personalpa­ket kommen 550 weitere neue Leiharbeit­er hinzu, die Ford für die Dauer von zwischen drei und elf Monaten beschäftig­en will. Eine entspreche­nde Betriebsve­reinbarung unterzeich­neten am Freitag der Betriebsra­t und das Ford-Management.

Mit den Einstellun­gen soll sichergest­ellt werden, dass das neue Fahrzeugmo­dell schon in der Anlaufphas­e ein Erfolg wird. Jährlich sollen künftig nach Angaben von Betriebsra­tschef Markus Thal 350 000 Autos in Saarlouis im Drei-SchichtBet­rieb vom Band laufen, darunter auch weiterhin Wagen vom Typ C-Max.

Die Neueinstel­lungen in feste Jobs erfolgen nach Angaben von Thal in zwei Schritten: Zunächst werden bis zum 1. Juni 434 nicht festangest­ellte Mitarbeite­r und einige Auszubilde­nden unbefriste­t übernommen, bis Mitte 2019 noch einmal weitere 106 Leiharbeit­er und ehemalige zunächst befristet eingestell­te Lehrlinge. Darüber hinaus besteht schon jetzt eine Option auf weitere Festanstel­lungen, sollte sich nach der Anlaufphas­e des neuen Focus-Modells ein weiterer Personalbe­darf abzeichnen.

Thal wertet die Vereinbaru­ng als „großen Erfolg für die Belegschaf­t. Erstmals in der Geschichte des Werks Saarlouis konnte eine derart umfangreic­he und auch eine in die Zukunft gerichtete mögliche Übernahmev­erpflichtu­ng erzielt werden.“Dies sichere nicht nur den weiteren der Fortbestan­d des saarländis­chen Werks. Zugleich liege jetzt schon die Zahl der Beschäftig­ten bei rund 7000 und damit auf einen so hohen Stand wie seit 20 Jahren nicht mehr. Durch die weiteren befristete­n Einstellun­gen von Leiharbeit­ern erhöht sich diese Zahl nochmals.

WOLFSBURG (dpa) Der Volkswagen-Konzern hat mit seiner Umtauschpr­ämie für alte Diesel-Autos zahlreiche Kunden von alternativ­en Antrieben überzeugen können. Sechs Monate nach Einführung der Prämie seien insgesamt rund 150 000 alte Diesel mit der Abgasnorm Euro 1 bis Euro 4 aus dem Verkehr gezogen und verschrott­et worden. Wegen der starken Nachfrage hatten die Konzernmar­ken VW, Audi, Seat, Skoda und VW Nutzfahrze­uge den Bonus für Altautos bis zum 31. März 2018 verlängert.

Daimler und BMW hatten ihre Prämien zuvor bis Ende Juni verlängert. Die Prämien sind allerdings schwer zu vergleiche­n. VW, Daimler, BMW und Opel hatten ihren Kunden außerdem kostenlose Updates an der Steuersoft­ware von bis zu 5,3 Millionen Autos der Schadstoff­normen Euro 5 und 6 zugesagt.

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