Partystern-Reise mit dem Premabüba
Kostüme aus Star Wars, Sternschnuppen und LED-Effekte: Beim „Premabüba“setzten viele Narren das galaktische Motto kreativ um.
Nicht nur zahlreiche Rathäuser wurden am Wochenende in der Region gestürmt. Auch beim „Premabüba“in der Saarbrücker Congresshalle setzte der erste Sturm der Narren am Samstagabend bereits eine halbe Stunde vor Beginn ein. Auf dem Vorplatz bildeten sich lange Schlangen. Nachdem der Vorverkauf für die Party eingestellt wurde, wollten viele noch die letzten 200 Karten an der Abendkasse ergattern. „Schon nach 20 Minuten waren wir ausverkauft“, sagt Ralf Kirch, Geschäftsführer der Congress Centrum Saar GmbH (CCS). Über 500 Besucher konnten nach seinen Schätzungen so nicht dabei sein, als das Raumschiff zum „Partystern Gaga-lactica“abhob.
Erste Station des Trips durch ferne Welten war das Foyer West. Unter leuchtenden Ufos, Sternen und Planeten stimmten die „Barmherzigen Plateausohlen“den Schlager-Klassiker „Über den Wolken“an – und sofort stieg das Stimmungs-Thermometer von Null auf 100. Auf ihrer „Mission der Liebe“wurde die Band von Alien und Astronauten stürmisch gefeiert. Selbst zwei als Mitglieder der Rockband Kiss kostümierte Gäste begleiteten sie auf ihrer Schlagereise: „Hier zu spielen, ist wie nach Hause kommen“, freute sich Sänger Michael Plateau.
Durch den blinkenden Zeittunnel ging es für eine Steampunk-Gruppe zum nächsten Zwischenstopp: Im Foyer West funkelte alles silberfarben. Hier erwartete die Besucher in Anlehnung an den fiktiven Himmelskörper Endor aus „Star Wars“ein spaciger Wald. Noch mehr Glimmer und Glamour verbreitete die „Abba Tribute Show“.
Für die saarländische Star-Wars-Gemeinschaft „Imperial Order“kam das diesjährige Motto des Balls wie gerufen. Ihre Kostüme seien extra für sie hergestellt worden, verriet Ricardo. Einen vierstelligen Betrag haben sie dafür ausgeben. Wie lange sie es in den Ganzkörper-Outfits mit viel Plastik aushalten, hänge von der Temperatur ab. Und die stieg beim „Premabüba“schnell in die Höhe. Es ging aber auch weniger aufwendig. Wie viele setzte auch Josephine auf ein Outfit mit blinkenden LED-Effekten. Damit ihr der Strom nicht ausgehe, habe sie extra drei Batterien dabei, erklärte sie. Sehr kreativ war eine Gruppe als Sternschnuppen verkleideter Gäste. Andere Besucher erklärten dagegen, dass ihnen bei dem diesjährigen Motto die Kostümwahl nicht so leicht gefallen sei. Doch mit etwas Fantasie wurden sie zu Space-Cowboys, Weltraum-Piraten oder Teufeln von fremden Planten.
„Völlig losgelöst“, tönte es derweil aus dem Saal West. Mit dem NDWHit „Major Tom“heizte DJ Higheffect Mr. Spock und seiner Mannschaft ein. Zu den angesagtesten Songs der Fastnacht-Saison gehören nach seinen Angaben die Titel „Mama Lauda“, „Ingo Flamingo“und „Johnyy Däpp“. Neben der „SR 1 Disco“gab es ein weiteres mit modernen Lichtund Ton-Equipment ausgestattetes „Hightech-Universum“: Vor allem die ganz jungen Besatzungs-Mitglieder zog es zum „Närrischen Clubbing“mit sieben DJs aus der Saarbrücker Szene. Die reiferen Gäste werden bei dem Traditionsball dagegen zunehmend rarer.
Von Abbildern der beiden Filmstars dieser Zeit – Marilyn Monroe und James Dean – betrachtet, eröffneten die Gambles im Saal Ost mit „Rock around the Clock“ihr Programm. Zwischendrin unterrichtete Volker Gebhardt von der Tanzschule Euschen-Gebhardt die Gäste im Swing. Nachdem er am Donnerstag bei der Premiere von „Time Warp“die ganze Nacht nonstop „frei Schnauze“alles von AC/DC bis „99 Luftballons“aufgelegt hatte, konnte er den Abend mit den Live-Blöcken der Gruppe etwas entspannter angehen lassen. Die hatte sogar ihren eigenen Fanclub mit Rock ’n’ Roll-Tanzpaaren dabei: „Ihre Musik ist cool und sie sind lustig drauf“, lobten Uschi und Petra die Band-Mitglieder
Rundum zufrieden äußerte sich CCS-Geschäftsführer Ralf Kirch in seinem ersten Fazit. Trotz der Punktlandung werde man das Konzept der närrischen Partys immer wieder hinterfragen und weiter verbessern. Zudem lobte Kirch die „super Zusammenarbeit“mit der Polizei im Vorfeld und vor Ort.
Nach der Landung des „Premabüba“in den frühen Morgenstunden hieß das Kommando in der Congresshalle: „Alles klar zum Umbau auf die Freizeit und Reise Messe Saar“. Nach den fernen Galaxien können sich die Besucher dort am kommenden Wochenende auf ihren Urlaub einstimmen.