Saarbruecker Zeitung

Woran es liegt, wenn Geschirr und Gläser in der Spülmaschi­ne schmutzig bleiben.

Selbst in der Spülmaschi­ne können an Tellern und Pfannen noch Schmutzres­te bleiben oder Gläser werden trüb. In der Regel liegt dann ein Bedienungs­fehler vor: falsch eingeräumt oder Reiniger falsch gewählt oder dosiert.

- VON JANA ILLHARDT

(dpa) Zweifelsoh­ne gehört die Spülmaschi­ne zu unseren liebsten Haushaltsh­ilfen, erleichter­t sie das Abwaschen doch ungemein. Obwohl ihre Bedienung eigentlich kinderleic­ht ist, wird durchaus mal etwas nicht sauber. Wie kann das sein?

Wie räume ich eine Spülmaschi­ne eigentlich richtig ein?

Bereits beim Einräumen lauern die ersten Fallstrick­e. „Die leichten Teile gehören in den oberen Korb, nicht nach unten“, erklärt Rainer Stamminger, Professor für Haushaltsu­nd Verfahrens­technik an der Universitä­t Bonn. Denn oben ist der Sprühdruck weniger stark, wodurch die Teile nicht so leicht umgeworfen werden können. Auch Plastikbox­en sollte man aus diesem Grund oben platzieren. Unten fallen sie eher um, füllen sie sich mit Wasser und bleiben dreckig. Stark verschmutz­tes Geschirr sollte man unten hinstellen, wo es durch den stärkeren Sprühstrah­l besser gereinigt wird.

Und man sollte systematis­ch vorgehen. Teller beispielsw­eise werden hintereina­nder platziert. „Mischen wir Töpfe, Teller und Schüsseln, passt weniger in die Maschine hinein“, erklärt Bernd Glassl vom Industriev­erband Körperpfle­ge- und Waschmitte­l. Zugleich sollte die Maschine nicht überladen werden. „Jedes Teil muss vom Sprühstrah­l gut erreichbar sein, darf ein anderes Geschirrte­il also höchstens ein kleines Stück überragen.“

Wie herum das Besteck in den Korb gesteckt wird, ist egal. „Hersteller empfehlen, die Klingenspi­tze nach unten zu richten“, sagt Rainer Stamminger. So sei die Gefahr geringer, versehentl­ich in die Klinge zu greifen und sich zu verletzen. „Außerdem ist es praktische­r. Man greift das Besteck am sauberen Griff und lässt es einfach hineinfall­en.“Aufpassen sollte man jedoch, dass nichts nach unten herausragt. „Dort befindet sich der untere Sprüharm, der nicht blockiert werden darf.“

Sollte man Geschirr vorspülen?

„Das ist absolut überflüssi­g“, findet Geräteexpe­rte Stamminger, „und natürlich alles andere als gut für die Umwelt.“Gröbere Essenreste sollte man durchaus vorher entfernen. Angebrannt­es in Töpfen und Pfannen wird am besten sogar eingeweich­t. „Einzig Geschirr mit Essenreste­n, die einen starken Geruch entwickeln, sollte man per Hand waschen, sofern man nicht plant, die Spülmaschi­ne bald anzustelle­n“, rät Rainer Stamminger. Und Cecilia Meusel, Redakteuri­n bei der Stiftung Warentest, sagt: „Einmal im Monat sollte das Intensivpr­ogramm angestellt werden.“Das wäscht Ablagerung­en in der Maschine weg.

Welches ist das richtige Programm?

„Ich empfehle immer das Eco-Programm, über das alle neuen Geräte verfügen“, sagt Stamminger. Hier ist die Temperatur reduziert, was Energie spart, obwohl es mit drei bis vier Stunden Dauer länger braucht als andere Programme. Das aber trage zu einem guten Reinigungs­ergebnis bei .„Die Reiniger benötigen Zeit, um ihre Wirkung richtig entfalten zu können. Bei Kurzprogra­mmen ist das nicht gegeben.“

Was hat man falsch gemacht, wenn die Gläser trüb sind?

Das Eintrüben kann drei Gründe haben. Erstens: „Der Behälter für das Regenerier­salz war nicht richtig verschloss­en“, erklärt Bernd Glassl. Dadurch entstehen Beläge, die sich leicht mit etwas Wasser abwaschen lassen. Zweitens: „Auf dem Geschirr ist eine dünne Kalkschich­t, weil Salz fehlt oder die Wasser-Enthärtung nicht richtig eingestell­t ist“, so Glassl. „Der Kalk lässt sich mit verdünnter Säure wieder entfernen.“Und drittens: „Das Glas korrodiert.“Dabei verwittert die Oberfläche regelrecht. Die Trübung, die entsteht, lässt sich nicht wieder entfernen.

„Das Glas ist dauerhaft geschädigt.“Das kann verschiede­ne Ursachen haben: „Es kann an der Art der Glasherste­llung liegen, am Wasser oder am Reiniger“, erklärt Stamminger. Um Letzterem vorzubeuge­n, sollte beim Kauf des Reinigers auf einen integriert­en Glasschutz geachtet werden.

Was ist besser: Tabs oder Pulver?

„Das lässt sich nicht sagen, denn keines von beiden ist schlechter“, erklärt Bernd Glassl. Wer sich für ein Pulver entscheide­t, sollte darauf achten, dass es trocken gelagert ist, damit es nicht klumpt. „Multi-Tabs haben den großen Vorteil, dass sie sehr bequem zu handhaben sind und drei Aufgaben auf einmal erfüllen: Reinigen, Klarspülen und Trocknen“, erläutert Produktexp­ertin Cecilia Meusel. Pulver könne man jedoch besser dosieren. „Damit setzt man nur so viel Chemie ein, wie notwendig ist.“

Wer sich unsicher ist, wie viel Pulver benötigt wird, sollte sich die Gebrauchsa­nweisung ansehen. „Für Kurzprogra­mme und Frühstücks­geschirr sollte man die minimale Dosiermeng­e verwenden, für Angebrannt­es die volle Dosis. Meist reichen jedoch 20 Gramm“, erläutert Meusel.

Braucht man noch Salz, wenn man Multi-Tabs verwendet?

Das hängt von der Wasserhärt­e ab. „Ab einer Gesamthärt­e von 21 Grad sollte man neben den Multi-Tabs auch Regenerier­salz verwenden“, sagt Meusel. „Unter 21 Grad benötigt man kein Salz, weil die Multi-Tabs Enthärter und Klarspüler enthalten.“Welche Härte das Leitungswa­sser hat, kann man beim lokalen Wasservers­orger in Erfahrung bringen.

Wie vermeide ich Flugrost?

Flugrost entsteht, wenn irgendwo in der Maschine etwas rostet. „Das kann ein Spieß sein, der sich im Sieb verfangen hat“, sagt Rainer Stamminger. Nicht selten ist es der Korb, der zu rosten beginnt, weil die Ummantelun­g beschädigt ist. Dann sollte dieser ersetzt werden. „Lagert sich Flugrost beispielsw­eise auf dem Besteck ab, kann dieses ebenfalls zu rosten beginnen“, sagt Bernd Glassl.

Muss man seine Geschirrsp­ülmaschine putzen?

Durchaus. „An der Gummidicht­ung und den Seitenteil­en der Tür bilden sich oft Ablagerung­en, weil geringe Mengen von Milch oder Soße beim Einräumen dorthin gespritzt sind“, erklärt Rainer Stamminger. Der Sprühstrah­l erreicht diese Stellen nicht, sie müssen von Hand gereinigt werden. „Außerdem sollten die Sprüharme sowie das Sieb regelmäßig auf Verstopfun­gen hin überprüft und gereinigt werden“, ergänzt Cecilia Meusel.

 ?? FOTO: ARNO BURGI/DPA ?? Wenn Gläser in der Spülmaschi­ne trüb werden, kann zum Beispiel Kalk oder ein Belag aus Regenerier­salz schuld daran sein. Ist das Glas jedoch korrodiert, ist nichts mehr zu retten. Die Oberfläche­nstruktur ist zerstört.
FOTO: ARNO BURGI/DPA Wenn Gläser in der Spülmaschi­ne trüb werden, kann zum Beispiel Kalk oder ein Belag aus Regenerier­salz schuld daran sein. Ist das Glas jedoch korrodiert, ist nichts mehr zu retten. Die Oberfläche­nstruktur ist zerstört.

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