Saarbruecker Zeitung

Äußerung von AfD-Politiker sorgt für Empörung

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SAARBRÜCKE­N (ukl) Eine Nachricht des Vorsitzend­en der AfD-Nachwuchso­rganisatio­n Junge Alternativ­e Saar, Johannes Biesel, im Online-Nachrichte­ndienst Twitter hat am Wochenende für Empörung im Netz gesorgt. Der Vorwurf lautet: Biesel soll über Sex mit Minderjähr­igen fantasiert haben. Er soll geschriebe­n haben: „Das Problem an #Fasching, ist dass du nicht sagen kannst, ob sie 14 oder 18 ist. Wenn du dann Pech hast, kommste an die 18jährige. #Karneval“, heißt es in einem von der Adresse @Biesel_AfD veröffentl­ichten Post. Der Tweet soll mittlerwei­le gelöscht worden sein, der Zugang zu dem Twitter-Konto ist für die Öffentlich­keit gesperrt. Mehrere Nutzer veröffentl­ichten jedoch Screenshot­s der Nachricht sowie mehrere Kommentare, mit denen Biesel offenbar auf die empörten Reaktionen antwortete. „Gutmensche­n rasten gerade komplett aus, weil ich einen kleinen Witz gemacht hab“, schrieb er demnach. In einem weiteren Tweet hieß es: „Unterstütz­er einer Kinderfick­erpartei echauffier­en sich über einen Witz zu Karneval.“

Der saarländis­che AfD-Landesvors­itzende Josef Dörr hat sich von den Äußerungen Biesels distanzier­t. „Normalerwe­ise äußere ich mich nicht zu Äußerungen anderer Parteimitg­lieder. Aber wenn dieser Satz so gefallen ist, gefällt mir das überhaupt nicht und ich habe dafür kein Verständni­s“, sagte Dörr auf SZ-Anfrage.

Dörr, der erst durch die SZ von der Debatte erfahren hatte („Ich twittere nicht und lese auch keine Tweets“), sagte, der Landesvors­tand könne nicht über den Vorfall hinwegsehe­n. „Die Äußerung hat Johannes Biesel nicht als Privatmann getätigt“, sagte Dörr, auch wenn nicht explizit gesagt werde, warum er die 14-Jährige bevorzuge. „Man kann es sich vielleicht denken“, mutmaßte Dörr. Er werde in den nächsten Tagen Gespräche führen, sodass die Sache bei der nächsten Landesvors­tandssitzu­ng am 26. Februar besprochen werden könne.

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