Katzenretter suchen Zuhause für vier Minis
Sie wurden ausgesetzt oder streunten als Kinder nicht kastrierter Katzen umher. Der Verein Katzenklappe Völklingen betreut sie.
VÖLKLINGEN (ole) Ihre Stimmchen durchdringen kaum die dünne Pappe. Der Karton steht an einem Mülleimer. Vier Katzenbabys sind darin. Krank, abgemagert und ihrem Schicksal überlassen. Drei von ihnen sterben. Trotz des Ringens um ihr Leben und der Tierliebe von Katzenfreunden. Nur ein Katerchen, Pepe, wie ihn seine Retter nennen werden, gewinnt den harten Kampf ums Überleben.
Es sind kleine Siege wie dieser, die Christine Gläser aus Fürstenhausen und ihren Vereinsfreunden die Kraft zum Weitermachen geben. Solche Erfolge im Kampf gegen das Elend ausgesetzter Katzen fallen nicht vom Himmel. „Aufzucht und Pflege kosten viel Arbeit und Geld“, sagt Gläser. Tierarztrechnungen sind ebenso zu bezahlen wie das Futter für die Kleinen. „Denn wir brauchen für die ganz jungen Welpen spezielle Milch aus der Flasche. Und das alle zwei Stunden, auch nachts. Diese Aufzucht der Kätzchen macht einen großen Teil unserer Arbeit aus“, sagt Christine Gläser. Die größte Arbeit machen nun mal die Kleinsten. Gläser weiß das nach vielen harten Tagen und Nächten nur zu gut: „Oft werden Katzen als Babys gebracht, die nicht einmal eine Woche alt sind.“Die Betreiber der Pflegestellen müssen diese Winzlinge mit der aufpäppeln, bis sie alt genug für ein neues Zuhause sind. Wenn sich denn eins finden lässt.
Die aktiven Mitglieder kümmern sich um Streunerkatzen, lassen solche Tiere kastrieren und betreuen Futterstellen, damit die Katzen nicht krank werden. Mit etwas Glück sorgen die Leute von der Katzenklappe dafür, dass Fundkatzen, die noch jemandem gehören, wieder zu ihren Besitzern gelangen. Und nicht immer landen pflegeleichte Stubentiger in den Pflegestellen. Manchmal nehmen die Tierretter Katzen auf, die nie zuvor mit Menschen in Berührung gekommen sind. Trotz anfänglicher Scheu gelingt es bei einigen mit viel Arbeit, Geduld und Leckerli, sie vom Wohlwollen der Menschen zu überzeugen.
Auch Sancho und Nele in unserer heutigen „Wer will mich?“-Folge gehören zu den Katzen, die sehr lange brauchten, um ein wenig Vertrauen zu gewinnen. Dank der Fürsorge, die den beiden von allen Mitgliedern der Pflegefamilie zuteil wird, machen diese etwa sechs Monate alten Jungkatzen täglich Fortschritte. Sie werden immer mutiger, wenn sie sich ihren Versorgern nähern, um sich ein Leckerchen abzuholen.
Natürlich ist hier nach der Vermittlung noch ein ganzes Stück Arbeit zu tun. Dennoch haben die kleinen Tiger eine Familie verdient, die ihnen die Zeit lässt, die sie brauchen. Das gilt, wie Gläser betont, genauso für die Vermittlungskandidaten Kurti und Sofie. Auch sie brauchen ein neues, endgültiges Zuhause.
Nur dann ist wieder Platz für neue Notfälle. Der Kampf gegen das Katzen-Elend im Regionalverband zieht sich durch das ganze Jahr. Auf Dauer sei das Katzenelend nur einzudämmen, wenn die Zahl der frei laufenden Tiere nicht ausufert. „Wer seine Katzen rauslässt, muss sie kastrieren lassen“, sagt Gläser.
Genauso sollte jeder Katzenbesitzer sein Tier chippen lassen, wenn ihm sein Wohlergehen wirklich am Herzen liegt. Ein winziger Chip verbessert die Aussichten auf ein glückliches Wiedersehen erheblich. „Bei uns gehen viele Suchmeldungen ein“, sagt Gläser. Dass Katzen so häufig weder geimpft noch gekennzeichnet sind, zeige, wie gleichgültig vielen das Schicksal ihrer Tiere ist. „Es wird jedes Jahr schlimmer“, sagt Gläser. Aber wenn sie sieht, wie unbeschwert die Kleinen umhertollen, gibt ihr das die Kraft zum Weitermachen.
„Diese Aufzucht der Kätzchen macht einen
großen Teil unserer Arbeit aus.“
Christine Gläser
Verein Katzenklappe Völklingen
Kontakt: Weitere Informationen über die Katzenklappe Völklingen und ihre Schützlinge gibt Christine Gläser, Telefon (0 68 98) 7 85 48, E-Mails bitte an die Adresse: katzenklappe-vk@gmx.de http://katzenklappe.npage.eu/