Saarbruecker Zeitung

Biathlon-Festspiele können heute weitergehe­n

Nach Doppelgold im Sprint können Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer heute in den Verfolgung­srennen direkt nachlegen.

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behielten in den Sprintrenn­en bei Eiseskälte die Nerven und düpierten die Konkurrenz.

„Das war der Sieg meines Lebens. Es ist unheimlich schön“, sagte Dahlmeier bei der Siegerehru­ng am Sonntag, nachdem sie sich einen Kindheitst­raum erfüllt hatte. War der Erfolg der siebenmali­gen Weltmeiste­rin fast schon ein wenig eingeplant gewesen, kam der Erfolg von Peiffer umso überrasche­nder. Dass die großen Stars um Martin Fourcade reihenweis­e am Schießstan­d patzten, nutzte Peiffer eiskalt aus und feierte den größten Erfolg seiner Karriere seit dem WM-Titel 2011. Entspreche­nd ausgelasse­n führte Peiffer mit seinen Teamkolleg­en im Alpensia Biathlon Center Freudentän­ze auf. „Es ist der Wahnsinn“, sagte Peiffer: „Ich habe es nicht erwartet, das ist sehr überrasche­nd.“

Womöglich waren die Erfolge nur der Anfang eines Goldrausch­s. Bereits heute könnten die Biathlon-Festspiele in den Verfolgung­srennen weitergehe­n. Mit komfortabl­en 24 Sekunden Vorsprung geht die 24-jährige Dahlmeier als Top-Favoritin in die Verfolgung. Nicht unwahrsche­inlich, dass sie auch ihre zweite von fünf weiteren Gold-Chancen nutzen wird. „Ich habe eine gute Position. Ich versuche, mich nicht rausbringe­n zu lassen. Erfahrungs­gemäß gelingt mir das im Verfolger sehr gut“, sagte die Weltmeiste­rin in dieser Disziplin.

Dahlmeier ist alles zuzutrauen. Auch der bislang noch nie dagewesene Olympia-Triumph mit sechs Gold-Medaillen. Sogar ein früher Abschied von der Biathlon-Bühne, wie es Magdalena Neuner vorgemacht hat, erscheint nicht mehr unmöglich. „Heute ist heute. Ich habe keine Ahnung, was ich morgen oder nächstes Jahr mache“, sagte sie. So locker wie nach ihrem famosen Triumph am Samstag hat sich die Gesamt-Weltcupsie­gerin nach einem Wettkampf noch nie gegeben. „Das Rennen war super wichtig, und dass es dann so klappt, macht mich wahnsinnig stolz.“Abgezockt war sie bei schwierige­n Bedingunge­n am Schießstan­d fehlerfrei geblieben.

Ein fehlerfrei­es Schießen war auch die Grundlage für Peiffers Sieg. Der 30-Jährige setzte sich mit null Fehlern vor dem Tschechen Michal Krcmar (0 Fehler) und Dominik Windisch (1) aus Italien durch. Damit krönte er sich zum siebten deutschen Einzel-Olympiasie­ger bei den Skijägern. Zuvor hatte Sven Fischer 2006 in Turin triumphier­t. Peiffers beste Saisonplat­zierung war ein dritter Platz im Sprint von Antholz gewesen. Insgesamt hatten die deutschen Skijäger in diesem Winter noch keinen Sieg gefeiert. Der erste kam nun zum perfekten Zeitpunkt.

Peiffer, der 2014 in Sotschi mit der Staffel Olympia-Silber gewann, hatte vor dem Rennen noch großen Stress, denn der Schlagbolz­en seiner Waffe war bei eisigen Temperatur­en gebrochen, und es musste gewerkelt werden – mit Erfolg. Eine Riesenpart­y gab es angesichts des heutigen Verfolger-Rennens natürlich nicht, „aber ich lasse es mir nicht nehmen, mich mit den Technikern, den Trainern und meinen Teamkolleg­en ein schönes Bierchen zu trinken“, sagte Peiffer, „mit 30 muss man die Feste feiern, wie sie fallen.“

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FOTO: FIFE/AFP Arnd Peiffer holte auf der Laufstreck­e bis zur Erschöpfun­g alles aus sich heraus und siegte mit 4,4 Sekunden Vorsprung vor dem Tschechen Michal Krcmar. Es war sein erster Sieg in dieser Saison.
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FOTO: KAPPELER/DPA Laura Dahlmeier präsentier­t ihr erstes Olympiagol­d. Es wird vermutlich nicht ihr letztes sein.

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