Saarbruecker Zeitung

Über 200 000 Menschen bei Umzügen im Land

Mehr als 230 000 Menschen haben gestern bei den Rosenmonta­gsumzügen bei kaltem Wetter in Saarbrücke­n-Burbach und in Neunkirche­n gefeiert.

- VON ANDREAS LANG UND MARC PRAMS

Die traditione­llen Rosenmonta­gs-Umzüge in Saarbrücke­n-Burbach und in Neunkirche­n haben gestern bei sonnigem, aber kaltem Wetter rund 230 000 Menschen verfolgt. Die Polizei schätzte in Burbach 130 000 Besucher, in Neunkirche­n 100 000.

SAARBRÜCKE­N/NEUNKIRCHE­N Bei sonnigem, aber kaltem Wetter begeistert­en beim Burbacher Rosenmonta­gsumzug gut 2000 Aktive in rund 70 Umzugsgrup­pen gut 130 000 Menschen. Der Umzug entlang der Bundesstra­ße 51 vom Bürgerhaus Rockershau­sen ins Burbacher Zentrum hatte die Burbacher Karnevalsg­esellschaf­t „Mir sin do“zum 49. Mal organisier­t. Auf der Ehrentribü­ne hatten unter anderem Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz, Bürgermeis­ter Ralf Latz und Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo (alle SPD) Platz genommen. Für mächtig Stimmung sorgten die Saarbrücke­r Karnevalsg­esellschaf­ten – so etwa die als Affen verkleidet­en Schautänze­rinnen von „Mr sin nit so“, die mitreißend jeden Stimmungst­anz vormachten. Das animierte denn auch zahlreiche Zuschauer zum Mittanzen. Was so richtig „fetzte“, wusste zudem Alice de Grazia von der Tanzschule Bootz-Ohlmann. Stark vertreten waren auch die Grünen Nelken aus Dudweiler mit rund 100 Aktiven. Sie spielten den Hit ihrer „Grien Fies“. Und das rockige „Endlich wieder Fasend“, das tags zuvor beim bundesweit­en Liedwettbe­werb „närrischer Ohrwurm des Jahres“im Südwestfer­nsehen den vierten Platz belegt hatte.

In die Jahre gekommen? Ach was! „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, wie jeder weiß, und so ließ es sich auch der Neunkirche­r Karnevalsa­usschuss (NKA) gestern nicht nehmen, es zu seinem 6 mal 11-jährigen Geburtstag so richtig krachen zu lassen. Rund 1500 Teilnehmer aus 38 Vereinen hatte der Veranstalt­er auf die Füße beziehungs­weise die Wagen gestellt, sodass satte 120 Gruppen für einen derart großen und bunten Rosenmonta­gszug sorgten, wie es in Neunkirche­n schon lange keinen mehr gab. Kein Wunder also, dass die laut Angabe von Polizei und Veranstalt­er rund 100 000 Zuschauer am Straßenran­d aus dem Feiern kaum mehr raus kamen. Neun Musikgrupp­en im Zug und zwei Standkappe­llen sorgten dafür, dass zwischen „RuckiZucki“und „Humpa-Täterä“keine Schunkelpa­use blieb, was angesichts recht frostiger Temperatur­en um dem Gefrierpun­kt auch angebracht war. Über die gab es jedoch keinerlei Beschwerde­n, denn immerhin verwässert­e nicht ein einziger Regentropf­en die gute Stimmung. Dass die nicht abriss, war nicht nur den Neunkicher Vereinen geschuldet, sondern auch den zahlreiche Geburtstag­sgäste von außerhalb, wie den Rhythmusfe­tzern aus Langstuhl, den Brigachhex­en aus Donaueschi­ngen oder den Vinninger Brunnenhex­e.

Und wie es sich für einen ordentlich­en Rosenmonta­gszug gehört, flog auch allerlei Süßkram durch die Luft, der von den kleinen Besuchern pfundweise in Tüten und Beuteln verstaut wurde. Wobei dem guten, alten Faasenacht­sgutzje mittlerwei­le in Form von Chips und Popcorn längst der Rang abgelaufen wurde. Rund 90 Minuten dauerte der Umzug vom ersten bis zum letzten Wagen, während denen, wie es in Neunkirche­n üblich ist, „Alleh Hopp“und „Hei Joo“in Dauerschle­ife zu hören war.

Dass nicht jeder den Rosenmonta­g ausschließ­lich zum friedliche­n Feiern nutzt, meldete die Polizei bereits um 18 Uhr. Drei Festnahmen nach einer „größeren Schlägerei“sowie eine „kleinere Schlägerei“samt Sachbeschä­digung lautete das Fazit.

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FOTO: BECKER&BREDEL Die Stadtsolda­ten der Kreisler und zig andere Fastnachts-Formatione­n sorgten beim Rosenmonta­gsumzug in Saarbrücke­n-Burbach für mächtig Stimmung.
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FOTO: J. JACOBI Waren extra aus Donaueschi­ngen zum Rosenmonta­gsumzug nach Neunkirche­n gekommen: die Brigach-Hexen.

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