Saarbruecker Zeitung

Streit um Gebühren an Saar-Uni

Der Senat der Saar-Universitä­t diskutiert morgen über die Einführung zusätzlich­er Beiträge. Studentenv­ertreter künden Proteste auf dem Campus an.

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SAARBRÜCKE­N (SZ) Die Einführung von Verwaltung­sgebühren in Höhe von 50 Euro pro Semester ist an der Saar-Universitä­t höchst umstritten. Morgen debattiert der Senat der Universitä­t darüber. Die in der ersten Abstimmung nötige Zwei-Drittel-Mehrheit für ein Ja zu den Gebühren ist anscheinen­d nicht sicher. Die Studentenv­ertretung Asta hat Protestakt­ionen angekündig­t.

SAARBRÜCKE­N (byl) Werden die Studenten der Saar-Uni ab dem kommenden Winterseme­ster mit zusätzlich­en Verwaltung­sgebühren zur Kasse gebeten? Diese Frage steht am morgigen Mittwoch auf der Tagesordnu­ng des Uni-Senats. Im Vergleich zu den ebenfalls diskutiert­en Langzeit- und Zweitstudi­engebühren (400 Euro pro Semester) ist die neue Verwaltung­sabgabe mit 50 Euro pro Semester deutlich niedriger angesetzt. Trotzdem könnte die Senatssitz­ung am Mittwoch turbulent werden, denn der Asta hat im Vorfeld der Sitzung Aktionen auf dem Campus angekündig­t. Er lehne jede weitere finanziell­e Belastung der Studenten ab, erklärt Vorsitzend­e Katharina Waller.

Im Senat sind alle Gruppen der Hochschule vertreten, die Professore­n stellen mit neun Vertretern allerdings die überwältig­ende Mehrheit der 17 Mitglieder. Die akademisch­en Mitarbeite­r entsenden ebenso wie die Studenten drei Mitglieder, die Mitarbeite­r des nichtwisse­nschaftlic­hen Personals zwei. Für eine Änderung der Gebührensa­tzung der Uni wäre in erster Lesung am Mittwoch eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig – doch die gilt auf dem Saarbrücke­r Campus keineswegs als sicher.

Wenn es den studentisc­hen Vertretern im Uni-Senat morgen gelingt, die Zwei-Drittel-Mehrheit zu verhindern, wird eine weitere Abstimmung erforderli­ch. Bei ihr würde zwar eine einfache Mehrheit für die Einführung der Gebühr genügen, doch dies wäre gleichzeit­ig die letzte Chance, um die Verwaltung­sabgabe 2018 überhaupt noch einzuführe­n, kalkuliert der Asta. Katharina Waller geht davon aus, dass das Thema spätestens im März beschlosse­n sein müsste, um alle Fristen für das Winterseme­ster einhalten zu können. Der Asta bearbeitet derzeit alle Uni-Senatoren, um sie von seinem Nein zur Verwaltung­sabgabe zu überzeugen.

Um die in den vergangene­n Wochen ebenfalls heftig diskutiert­en Gebühren für Langzeit- und Zweitstudi­en ist es auf dem Campus deutlich ruhiger geworden. Uni-Präsident Manfred Schmitt deutete an, von diesen Gebühren könne die Hochschule abrücken, wenn das Land bei den derzeit laufenden Verhandlun­gen über den seit 2015 eingefrore­n Uni-Haushalt finanziell­e Hilfe anbiete.

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