Saarbruecker Zeitung

TÜV will Fahrzeug-Software bei Prüfung einbeziehe­n

-

BERLIN (afp) Der TÜV-Verband (VdTüv) hat seine Forderung bekräftigt, künftig bei Abgaskontr­ollen auch die Fahrzeug-Software prüfen zu dürfen. Eigene Erfahrunge­n der Prüfer sowie Studien hätten ergeben, dass mit der aktuellen Prüfordnun­g Defekte und Manipulati­onen bei modernen Fahrzeugen nicht verlässlic­h aufgedeckt werden können, berichtet das „Handelsbla­tt“. Demnach schrieb der Verband deshalb einen Brief ans Wirtschaft­sministeri­um.

Urheber der Manipulati­onen seien nicht nur die Autokonzer­ne; auch Transport- oder Taxiuntern­ehmen nähmen defekte oder manipulier­te Abgasanlag­en in Kauf, um sich finanziell­e Vorteile zu verschaffe­n, zitierte die Zeitung aus dem Brief. Der Tüv-Verband schätzt, dass dadurch tausende Euro pro Fahrzeug gespart werden können. „Das Nachsehen haben die Unternehme­n, die ohne Schummelso­ftware fahren und regelmäßig etwa den Dieselpart­ikelfilter reinigen“.

Für ihre Kontrollen bräuchten die Prüfer nur bestimmte Angaben der Autoherste­ller, auf die sie aber keinen gesetzlich­en Anspruch haben. Zusätzlich­e Kosten für Verbrauche­r würden bei einer Ausweitung der Prüfung nicht entstehen. Der Verband schätzt, dass in Deutschlan­d bis zu 4,5 Millionen Fahrzeuge mit defekter oder manipulier­ter Abgasreini­gung fahren. Halter können beispielsw­eise illegal die Harnstoff-Einspritzu­ng deaktivier­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany