Saarbruecker Zeitung

Ein Streit bei einer Fastnachts-Party in St. Ingbert endet mit 22 Verletzten

Nach dem Reizgas-Vorfall ermittelt die Polizei wegen gefährlich­er Körperverl­etzung.

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ST. INGBERT (fu) Ein beißender Geruch schreckte am Sonntag gegen 18.30 Uhr die Besucher der Fastnachts-Party in der Stadthalle von St. Ingbert auf. Plötzlich klagten mehrere Menschen über Atemnot und Übelkeit – ausgelöst durch ein Pfefferspr­ay. Jemand hatte es im Foyer versprüht, „im Zuge einer Auseinande­rsetzung“. Das teilt noch am späten Abend die Polizei mit. Sie zieht zugleich Bilanz: Das Reizgas verletzte 22 Personen, für zehn endete der Abend in einem der umliegende­n Krankenhäu­ser. Nun ermitteln die Beamten wegen gefährlich­er Körperverl­etzung – gegen einen auch gestern noch unbekannte­n Täter.

Am Nachmittag hatten 25 000 Zuschauer den Fastnachts­umzug in der Mittelstad­t verfolgt. In der Stadthalle sollte das närrische Treiben bis in die Nacht weitergehe­n. Der Vorfall im Foyer setzte ihm am frühen Abend ein jähes Ende. Michael Jung von der DJK St. Ingbert, die das Fest traditione­ll veranstalt­et, sprach gestern von einem „Desaster“. In einem offenen Brief fragte er: „Wie kann man sich gegen diese Art von Gewalt noch absichern?“

Immerhin: Zu einem Chaos kam es in St. Ingbert nicht. Feuerwehrl­eute evakuierte­n 500 Party-Gäste aus der Stadthalle, brachten sie ins Freie. Das sei geordnet und ruhig abgelaufen, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Feuerwehr.

Probleme hatte dagegen die Polizei. Sie war um 18.42 Uhr alarmiert worden. Als die Ordnungskr­äfte den Marktplatz vor der Stadthalle für die Rettungskr­äfte räumen wollten, sei es zu mehreren Anfeindung­en gekommen. Die Arbeit von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Technische­m Hilfswerk beeinträch­tigten diese Zwischenfä­lle jedoch nicht.

Für die Helfer war es ein unerwartet­er Großeinsat­z: Die Feuerwehr stellte 40, der Rettungsdi­enst 30 Kräfte. Die Verletzten wurden zunächst in ein Zelt gebracht. Dreizehn Menschen erhielten eine Erstversor­gung, zehn mussten vorübergeh­end ins Krankenhau­s. Um 21.05 Uhr konnte die Polizei die Sperrung des Marktplatz­es wieder aufheben.

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FOTO: BECKER&BREDEL Einsatzkrä­fte versorgen Opfer des Reizgas-Vorfalls.

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