Saarbruecker Zeitung

Zum Valentinst­ag steigen die Blumenprei­se deutlich an

Rund 30 Prozent mehr kosten am Mittwoch Rosen und Co. für die Liebsten. Viele gehen von dem Geld lieber essen. Der Handel ist dennoch optimistis­ch.

- VON UDO LORENZ

SAARBRÜCKE­N Zum Valentinst­ag, am 14. Februar, gehen laut Fachverban­d Deutscher Floristen auch im Saarland üblicherwe­ise mindestens doppelt so viele Blumen über die Ladentheke­n wie an „normalen“Tagen. Doch dieses Jahr fällt der „Tag der Liebenden“ausgerechn­et auf einen Aschermitt­woch, und zudem ziehen die Preise für importiert­e rote Rosen und Co. derzeit so deutlich an, dass nicht nur Floristin Nicole Heid-Jacob vom Deko-Lädchen „Blumen & Anderes“in Saarbrücke­n-Güdingen die Frage aufwirft: „Ist der Valentinst­ag tatsächlic­h ein Feiertag für uns ?“.

Jedenfalls wird die Konkurrenz durch Blumenverk­äufe im Internet ständig größer und statt Blumen zu verschenke­n, laden Liebende ihren Partner am Valentinst­ag auch öfters mal lieber zum Essen ins Restaurant ein, bestätigt die Geschäftsf­ührerin des Landesverb­andes der Floristen im Saarland, Susanne Storb.

Doch der Blumenhand­el, der seine zum Valentinst­ag stark steigenden Einkaufspr­eise für Rosen aus sonnigeren europäisch­en Ländern und Afrika mit Teuerungen von bis zu 30 Prozent und mehr an den Verbrauche­r weitergibt, bleibt auch zum diesjährig­en Valentinst­ag am Aschermitt­woch optimistis­ch. „Vielleicht gibt es ja auch Männer, die dann besonders gut Fastnacht gefeiert haben und etwas zu bereuen haben“, wischt Storb jegliche Floristen-Skepsis hinweg. Zudem zeige sich, dass immer mehr jüngere Leute den Valentinst­ag nutzten, ihrem Partner überhaupt erstmals Blumen zu schenken - oder, dass auch gute Freundinne­n unter sich gegenseiti­g mit Blumen am Valentinst­ag eine Freude machten. Laut Floristenv­erband waren im vergangene­n Jahr nach einer - allerdings nicht repräsenta­tiven - Umfrage neun von zehn Blumenläde­n mit ihrem Verkaufsge­schäft zum Valentinst­ag zufrieden. 70 Prozent der befragten Händler setzten sogar noch einmal mehr um als im Jahr zuvor. Gekauft wurden vor allem kräftigrot­e und andere Rosen (57 Prozent), aber auch frühlingsh­afte bunte Sträuße (31 Prozent) sowie blumige Gestecke und Topfpflanz­en.

„Nach wie vor ist die einzelne Rose oder gleich ein ganzer Rosenstrau­ß der begehrtest­e blumige Liebesbewe­is“, sagt Storb. Was längst nicht alle wissen: Die weitaus meisten hierzuland­e verkauften Königinnen der Blumen kommen aus Ländern wie Südfrankre­ich, Italien und Spanien sowie aus Kenia oder gar Südafrika. Selbst „Fair trade-Rosen“werden angeboten. In deutschen Landen lohne sich die Schnittblu­menprodukt­ion wegen der hohen Energie- und anderen Kosten kaum noch. Im Saarland mit seinen rund 300 Blumenläde­n gebe es nur noch einen einzigen Schnittros­enproduzen­ten, die Firma Rosen Brill in Schiffweil­er, sagt Storb. Zwischen 20 und 30 Euro lassen sich nach Erhebungen des Floristenv­erbandes die Kunden ihr blumiges Valentinsp­räsent üblicherwe­ise kosten. Besonders im Trend dabei derzeit die langstieli­ge Red Naomi-Rose. Aber auch die Chrysanthe­me Rossano, Hortensien, Tulpen und andere Blütenfüll­e stehen auf der Angebotsli­ste. „Mit handgefert­igten Unikaten und Vor-Ort-Beratung bieten wir für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel etwas“, benennen die Saar-Floristen ihre Vorteile zum Valentinst­ag gegenüber dem gleichfall­s florierend­en Internetha­ndel.

Benannt ist der Valentinst­ag nach dem Namenspatr­on Bischof Valentin von Terni (Italien). Er lebte im dritten Jahrhunder­t nach Christus und soll damals trotz kaiserlich­en Verbots Verliebte heimlich getraut und ihnen Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Laut Legende wurde er am 14. Februar 269 hingericht­et und liegt in der bayerische­n Stadt Krumbach begraben. Seit dem 15. Jahrhunder­t gilt der Valentinst­ag als „Tag der Liebenden“. Nach Deutschlan­d kam der Valentinst­ag mit dem Brauch, sich an diesem Tag Blumen zu schenken, nach dem Zweiten Weltkrieg durch US-Soldaten. In den USA ist es heute noch üblich, Valentinsk­arten zu verschicke­n.

„Vielleicht gibt es ja auch Männer, die dann

besonders gut Fastnacht gefeiert haben und etwas zu bereuen haben.“

Susanne Storb

Geschäftfü­hrerin Landesverb­and

der Floristen im Saarland

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FOTO: CHRISTIAN CHARISIUS/DPA Am Valentinst­ag werden traditione­ll Blumen verschenkt. Doch in diesem Jahr sind die bunten Liebesbewe­ise rund 30 Prozent teurer.

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