Saarbruecker Zeitung

Narren lachen mit der Sonne um die Wette

Burbach ist am Rosenmonta­g die saarländis­che Narrenhoch­burg. Das ist das Verdienst von Fastnachte­rn aus Leidenscha­ft.

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Scharping als Ehrenringt­räger der Session waren im Disneyland unterwegs. Die Kesselflic­ker machten in der Narrensais­on den Wilden Westen unsicher. Währenddes­sen weilten die Rußhütter Eulen karnevalis­tisch im Griechenla­nd der alten Olympionik­en. Als Piraten enterten die Molschder Narrekäpp den Umzug. Ihre altehrwürd­ige Burg hatten die Nassauer dabei. Und die Daarler Dabbese wirbelten in liebevoll selbst geschneide­rten Kostümen als Bube, Dame und König auf der Umzugsstre­cke umher.

Eine der größten Umzugsgrup­pen stellte die Dudweiler Grüne Nelke, ein Großteil davon war bei den Nelken-Gardisten unterwegs. Insgesamt waren da gestern rund 2000 Karnevalis­ten in rund 70 Umzugsgrup­pen zu bewundern. Die etwa 130 000 Besucher entlang der Strecke hatten sichtlich ihre Freude. Wie lange es dauert, mit viel Liebe einen Umzugswage­n zu bauen, weiß Udo Klein von der Stadtgärtn­erei in Völklingen: „Jeden Tag nach Feierabend bauten wir noch drei, vier Stunden an unserem Wagen.“Mitte Dezember wurde zunächst in einer Sitzung gemeinsam das Motto festgelegt, dieses Mal sollte der Wagen die Zirkuswelt widerspieg­eln. Dann ging es an den Motivwagen­bau.

Wie die Stadtsolda­ten der Völklinger Jubiläumsg­esellschaf­t, den Kreislern mit ihren elfmal elf Jahren, waren die Fastnachte­r aus der Stadtgärtn­erei im Umzug, da in Völklingen selbst ja kein Rosenmonta­gsumzug mehr ist.

Die Quassler hatten ihr Motto „Viva Mallorca“auf ihren Umzugswage­n übertragen. Das lauteste „Alleh hopp“des Umzugs holte der Kesselflic­ker-Vorsitzend­e Ulrich Schacht am Ziel aus dem Publikum heraus. Einfallsre­ich war auch das riesige Publikum. So hatte sich ein als Angus Young verkleidet­er Karnevalis­t sogar stilecht einen Marshall-Verstärker aufgeschna­llt, wie ihn der berühmte AC/DC-Leadgitarr­ist für die Arbeit benötigt.

Und auch wenn die veranstalt­ende „Mir sin do“zum ersten Mal nicht einen Großteil des Wurfmateri­als an die Umzugsteil­nehmer ausgegeben hatte, gab es mehr als genug Süßes. Seine Premiere als Zugmarscha­ll und Cheforgani­sator hatte Thomas Wittmann. Insgesamt war es der 49. von der MSD veranstalt­ete Umzug. Zu einem gelungenen Umzug hat außerdem beigetrage­n, dass es ruhig blieb ist. „Es gab absolut keine Vorfälle während des Umzugs“, sagte Peter Lang, der Ehrenpräsi­dent der MSD, nachdem das alterwürdi­ge Schiffsche der Gesellscha­ft eingetroff­en war – am Ziel eines ebenso lustigen wie, stimmungsv­ollen Rosenmonta­gszuges.

(Weiterer Bericht: Seite C 6).

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FOTO: BECKER&BREDEL Diese hübschen Frohsinnsb­otschafter­innen winkten gestern vom Wagen des Zugmarscha­lls ins närrische Volk.

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