Saarbruecker Zeitung

Wenn Literaten Briefe schreiben. . .

Das Literatura­rchiv Saar-Lor-Lux präsentier­t in einer reizvollen Schau Korrespond­enzen von Schriftste­llern aus der Region.

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in Veröffentl­ichungsfra­gen und manches Mal auch in persönlich­e Dinge. So schreibt Liesbet Dill, die in Dudweiler geborene Erfolgsaut­orin, in einem Brief aus dem Jahr 1918 von der Arbeit an dem Roman „Rose Ferron“.

Ein Brief von Felicitas Frischmuth an ihre Freundin Jutta Amsel hingegen erlaubt einen Einblick in eine lebenslang­e Freundscha­ft, die auch für die literarisc­he Arbeit von Felicitas Frischmuth bedeutend war. Denn die Freundinne­n tauschten sich über gerade erst verfasste Gedichte aus.

Dagegen lässt Gustav Regler mittels eines Briefs an einen Bremer Theologen den Leser über seine Gedanken zu den Tendenzen der zeitgenöss­ischen Musik der 1950er Jahre teilhaben. Berührend ist auch das originale Telegramm von Peggy Regler aus dem Jahr 1963 aus Neu Dehli, in dem sie den Literaturr­edakteur des Südwestfun­ks über den überrasche­nden Tod ihres Mannes informiert.

Der Saarbrücke­r Autor Hans Bernhard Schiff kommt in der Ausstellun­g dagegen nur indirekt vor. Denn die Briefe, die ihn betreffen, sind an ihn adressiert, stammen aber von Anton Betzner oder Werner Reinert, ein Schriftste­llerkolleg­e, der ihm aus seiner neuen Heimat Marokko berichtet.

Und dann wird auch ein Brief von Fritz Lang präsentier­t. Seit dessen Film „Dr. Mabuse“war der mit dem aus Luxemburg stammenden Schriftste­ller Norbert Jaques befreundet. Man gab sich sogar Spitznamen. Und spätestens dieser Brief zeigt, dass das Literatura­rchiv SaarLor-Lux-Elsass seinen Namen nicht nur zu recht trägt, sondern dass sich dort wahre literarisc­he Schätze finden, die mit viel Fürsorge und Liebe gepflegt und erforscht werden. Wie schön, dass sie auch in der Öffentlich­keit gezeigt werden.

„Merkwürdig­erweise ist es uns ja nicht gelungen, das Buch durchzuset­zen“, Ausstellun­g des Literatura­rchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, Universitä­t des Saarlandes, Campus Saarbrücke­n, Gebäude B1 1. Geöffnet bis 6. April von Montag bis Freitag 9 bis 21 Uhr, Samstag von 10 bis 15 Uhr. Weitere Infos unter http://literatura­rchiv.uni-saarland.de

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ARCHIVFOTO: UWE MERKEL Auch Briefe der bedeutende­n saarländis­chen Dichterin Felicitas Frischmuth, hier auf einem Foto aus dem Jahr 1995 mit dem Dichter Bernard Vargaftig, sind in der Ausstellun­g zu sehen.

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