Saarbruecker Zeitung

Herausford­erung am Donnerstag

Riesenslal­om verlegt: Zeitplan der alpinen Ski-Wettbewerb­e gerät durcheinan­der.

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PYEONGCHAN­G (dpa) Nach der vertagten Gold-Chance saß Viktoria Rebensburg bei Live-Musik aus Bayern im deutschen Haus und aß am unerwartet freien Tag mit ihrem Team zu Mittag. Im Fernsehen beobachtet­e die Skirennfah­rerin, wie die Snowboarde­rinnen im Slopestyle-Finale mit dem starken Wind kämpften und reihenweis­e stürzten. Der Sturm in Pyeongchan­g brachte die Sportler gestern an ihre Grenzen und führte wie tags zuvor zu Verschiebu­ngen und Absagen. Das hatte zur Folge, dass sich das deutsche Team auf einen Super-Donnerstag mit zwei Medaillenc­hancen binnen weniger Stunden einstellen muss.

„Das war auch richtig, dass wir nicht fahren“, sagte Rebensburg, „so macht Rennen fahren keinen Sinn. Es sind Olympische Spiele, da ist es wichtig, dass die Verhältnis­se fair sind.“Weil am Sonntag bereits die Abfahrt bei den Herren abgesagt worden war, kommt es am Donnerstag nun zu einem Super-Ski-Tag mit den beiden aus deutscher Sicht vielverspr­echendsten Alpin-Wettkämpfe­n binnen weniger Stunden. Für 2 Uhr MEZ ist nun der erste Durchgang des Riesenslal­oms geplant, für 3.30 Uhr MEZ, die Abfahrt der Herren und für 5.45 Uhr MEZ das Finale im Riesentorl­auf. In der Abfahrt zählt Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen zu den Medaillen-Kandidaten, auch Andreas Sander traut sich einen Coup zu.

Für den Deutschen Skiverband ist der Doppel-Renntag logistisch eine Herausford­erung, Alpinchef Wolfgang Maier muss jedenfalls nach der Abfahrt auf schnellste­m Weg das Skigebiet wechseln und von Jeongseon nach Yongpyong flitzen. „Das ist alles lösbar“, sagte er, „es gibt nur eine Taktik: Ruhe und Sicherheit ausstrahle­n. Je weniger man diskutiert, was wäre wenn, desto einfacher geht‘s.“

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