Saarbruecker Zeitung

Macron rüstet sich für den europäisch­en Etappensie­g

- Produktion dieser Seite: Fatima Abbas, Illustrati­on: Robby Lorenz Teresa Bauer VON CHRISTINE LONGIN

PARIS Die Wahl eines neuen Europäisch­en Parlaments Ende Mai 2019 wird auch ein wichtiger Stimmungst­est für Emmanuel Macron. Auch deshalb will der französisc­he Präsident mit einer möglichst breiten Mehrheit in die Straßburge­r Vertretung einziehen. Macrons Partei La République en Marche (LREM) schwebt eine breite Allianz vor, die von Grünenpoli­tikern wie Daniel Cohn-Bendit bis zu Konservati­ven wie Alain Juppé reichen soll. Einen ersten Schritt in diese Richtung machte Macron gestern mit einem Gesetzentw­urf, der den Modus für die Europawahl ändert. Die Aufteilung Frankreich­s in acht Wahlkreise mit getrennten Listen soll zugunsten einer einzigen landesweit­en Liste pro Partei aufgegeben werden.

Eine Reform, von der vor allem Macrons Partei profitiert, die knapp ein Jahr nach der Gründung noch nicht in den Regionen verankert ist. Der Text dürfte die Nationalve­rsammlung ohne Probleme passieren. Danach muss Macron Kandidaten finden, die auch die nötigen Stimmen bringen.

Der in Frankreich beliebte Grünenpoli­tiker Cohn-Bendit war zunächst heißer Anwärter auf eine Spitzenkan­didatur, doch er erklärte, nicht noch einmal antreten zu wollen. Er sei aber bereit, Macron bei seinem Anliegen einer großen pro-europäisch­en Liste zu unterstütz­en. Ähnlich wie Alain Juppé, der sich von den konservati­ven Republikan­ern abgewandt hat.

Für eine Koalition der Mitte fehlt Macron nur noch ein Partner aus dem sozialdemo­kratischen Lager. Der könnte sich in Gestalt von EU-Kommissar Pierre Moscovici anbieten, der eine Kandidatur bei den Europawahl­en nicht ausschließ­t. Am 17. April will Macron dem Europaparl­ament seine Pläne präsentier­en.

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FOTO:REUTERS/POOL Der französisc­he Präsident Emmanuel Macron

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